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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur AOK-Studie/Psychische Erkrankungen

Bielefeld (ots)

Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder
Zwangsstörungen sind im Gegensatz zu einer Erkältung nicht nach 
wenigen Tagen vorbei. Über Monate schwächen sie die Lebensfreude, 
verstärken Selbstzweifel und führen oft in die Isolation. 
Psychotherapeuten mahnen: Damit Kranke nicht tief in die 
Abwärtsspirale geraten, muss die Behandlung früh einsetzen.
Genau hier liegt das Problem: Wartezeiten von neun Monaten und länger
auf einen Therapieplatz sind heute die Regel. Psychiater und 
Verhaltenstherapeuten führen lange Listen, müssen Patienten immer 
wieder vertrösten. Deshalb muss die neue Statistik der AOK gleich 
doppelt alarmieren: Die wachsende Zahl psychisch kranker Arbeitnehmer
erschreckt genauso wie die Tatsache, dass es zu wenige Therapeuten 
gibt. Das fängt schon bei den Kindern an: Ihre Eltern sind der 
Verzweiflung nahe, weil Monat um Monat ins Land zieht, ohne dass ihr 
Nachwuchs Hilfe bekommt.
Weil wir in einer Gesellschaft leben, in der jeder »funktionieren« 
soll, Beinbrüche erlaubt, aber Weinkrämpfe verpönt sind, dopen sich 
immer mehr Menschen mit Stimmungsaufhellern. Da aber die Folgen von 
Dauerstress im Beruf oder privater Probleme meist nur durch die 
Kombination aus Verhaltenstherapie und Pillen gemildert werden 
können, kommt irgendwann das böse Erwachen. Ausgerechnet dann fehlt 
es am wichtigsten: den Therapeuten.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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