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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu den Vorwahlen in den USA:

Bielefeld (ots)

So einfach ist das. Tochter Chelsea noch näher
an ihre Seite gerückt, ein paar Tränen im rechten Moment und 
Herausforderer Barack Obama permanent mit der Fakten-Fragen genervt: 
Der Sieg der Hillary Clinton beim zweiten Vorwahltermin für das 
höchste Amt in den USA wird als eine politstrategische 
Meisterleistung gefeiert.
 Viele jenseits des großen Teichs tun bereits so, als ob die 
Clinton-Dynastie am 4. November den Präsidentitel zum dritten Mal 
gewinnen würde. Dabei wird übersehen, dass eben diese Strategen 24 
Stunden vorher noch ganz andere Umfragen einem Glaubensbekenntnis 
gleich vor sich hertrugen.
Nur gut, dass niemand um den Wähler herumkommt. Bei den Vorwahlen in 
New Hampshire holte die 60-jährige Senatorin mit 39 Prozent gerade 
einmal zwei Punkte mehr als ihr schärfster Rivale Obama. Und John 
Edwards ist mit 17 von hundert Stimmen im übrigen auch noch nicht aus
dem Rennen. Allerdings wird sich das Feld der Bewerber sowohl bei den
Demokraten als auch bei den Republikanern noch in diesem Monat 
deutlich lichten. Nicht mehr und nicht weniger.
 Amerika liebt und wählt Siegertypen. Nirgends findet die antike 
Erfolgsformel von Brot und Spielen eine nahtlosere Fortsetzung als in
der Neuen Welt.
 Das spricht nicht gegen das für Europäer ungewöhnliche Wahlsystem, 
stellt nicht einmal den Demokratiebegriff infrage. Niemand muss den 
besten Staatsschauspieler wählen, jeder darf andere Kandidaten 
ankreuzen.
Aber nirgends ist auch Kampagnenfähigkeit ein so wesentlicher 
Schlüssel für den Wahlerfolg wie in den USA. Deshalb ist Clintons 
Wechsel vom altmodischen Wahlkampfroboter zur jugendorientierten, 
emotionalen Hillary 2.0 nun doch wieder wichtig.
 Nach ihrem Debakel in Iowa erfand sie sich in nur fünf Tagen völlig 
neu - und zwar auf Kosten des allseits bewunderten Obama. »Wo sind 
seine Inhalte?«, fragte sie zwischen Iowa und New Hampshire 
hundertfach - und alle glaubten, sie hätte sich bislang nicht damit 
befasst.
Niemand - aus beiden großen Lagern - beherrscht das elegante Spiel 
aus scheinbar knallharten Daten und großen Gefühlen so perfekt.
 »As a matter of fact...« lautet die meistgebrauchte Eröffnung, mit 
der die frühere First Lady unkürzbare Satzkaskaden loslässt. Am Ende 
steht, so sicher wie Abraham Lincoln über der Washington-Mall thront,
immer etwas, das wie die Nationalhymne oder »God bless America« 
klingt.
Und bei den Republikanern? Dort ist das Rennen noch offener. »Mac is 
back« klingt gut, muss sich aber erst noch erweisen. Immerhin macht 
der Befürworter des Irak-Einsatzes deutlicher als jede Analyse, wie 
US-Bürger über den Krieg gegen den Terror denken. Klarer als 
europäische Politiker honorieren sie die durchaus verbesserte 
Sicherheitslage rund um Bagdad.
So bombensicher ist der Sieg der Demokraten am 4. November also auch 
noch nicht.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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