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Deutscher Bauernverband (DBV)

Mutige Politik des Wandels fortsetzen - Sonnleitner: Landwirtschaft stabilisiert Konjunktur

Berlin (ots)

Die Reformbereitschaft in der Sozial- und
Arbeitsmarktpolitik darf nicht nachlassen, wenn die extreme
Arbeitslosigkeit überwunden werden soll. Die Bundesregierung ist
deshalb gut beraten, eine mutige Politik des Wandels fortzusetzen.
Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd
Sonnleitner, auf der landwirtschaftlichen Woche in Südhessen in
Heppenheim. Die bisher eingeleiteten Reformen seien vor dem
Hintergrund der wirtschaftlichen Situation in Deutschland richtig.
„Sie reichen jedoch nicht aus, wir sind längst noch nicht über den
Berg“, stellte Sonnleitner fest. Fortgesetzten Reformbedarf sieht
Sonnleitner in einer grundsätzlichen Korrektur im Gesundheitswesen,
in einer pragmatischeren Umweltpolitik bis hin zu einer zugleich
fördernden wie fordernden Bildungspolitik in Schulen, Fachhochschulen
und Universitäten. Auch müsse der Staat endlich aufhören, die
wirtschaftliche Initiative in den Unternehmen durch immer mehr
Auflagen und Bürokratie zu ersticken. Sonnleitner empfahl, zur
Bewältigung der Haushaltssituation von Bund und Ländern zu einigen
den Bauern zugeschriebenen „Tugenden“ zurückzukehren. Hierzu gehöre,
dass bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten erst einmal selbst der
Gürtel enger geschnallt werde und dann erst die Hilfe bei anderen
gesucht werde. Auch müsse „die aktive Generation mehr Werte schaffen
als verbrauchen“.
Die mittel- und langfristigen Perspektiven für die
landwirtschaftlichen Betriebe bewertete Sonnleitner als gar nicht so
schlecht, wenn die Agrarpolitik der Bundesregierung den notwendigen
Rückenwind gewähre. Hoffnungsvoll stimme der Blick auf die
Entwicklung der Weltagrarmärkte sowie die Reform der Gemeinsamen
Agrarpolitik. In den vergangenen 50 Jahren hätten die Landwirte stets
leidvoll erfahren müssen, dass ihre Einkommensentwicklung durch die
begrenzt aufnahmefähigen Absatzmärkte beschränkt worden wäre, und
zwar umso schmerzlicher, je erfolgreicher und schneller sich ihre
Betriebe entwickelt hätten. Denn die Verbraucher hätten bei
ausreichender Ernährung und steigendem Einkommen immer mehr Geld für
Wohnung, Reisen, Wissenschaft und Bildung ausgegeben, nicht aber für
Lebensmittel.
„Die Bauernfamilien in allen Industrieländern kamen sich vor wie
die Hamster im Laufrad“, stellte Sonnleitner fest. Jetzt bestehe die
Chance, aus dieser Tretmühle herauszukommen, und zwar aufgrund eines
expansiven Agrarexports in bevölkerungsreiche und mittlerweile
kaufkräftige Länder wie China oder Indien. Die asiatische Region der
Erde, in der fast 60 Prozent der Weltbevölkerung lebte, fragte
aufgrund des Wirtschaftswachstums und der steigenden Einkommen
verstärkt Nahrungsmittel nach, vor allem höher veredelte
Nahrungsmittel. Wegen begrenzter eigener Produktionsmöglichkeiten
könnten diese nur über Importe gedeckt werden. Davon profitiere die
europäische und deutsche Landwirtschaft. Als viertgrößter Exporteur
von Agrargütern habe die deutsche Landwirtschaft mit ihren
Marketingaktivitäten im zurückliegenden Jahr 2004 bewiesen, dass die
Prämienprodukte im Weltmarkt gut platziert werden könnten.
Außer dieser positiven Entwicklung auf dem Lebensmittelmarkt
entwickelten sich auch die Märkte für nachwachsende Rohstoffe und
Bioenergien so gut, dass sich dadurch die Nahrungsmittelpreise
stabilisierten. „Die Verwertung von Ölsaaten und Getreide über die
Zapfsäule und den Tank im Lkw bestimmt den Preis des Salatöls und des
Trockenmehls und nicht umgekehrt“, erklärte Sonnleitner. Dies sei
gegenwärtig wegen des schwachen Dollars bzw. des starken Euros noch
nicht so ausgeprägt spürbar. Ernst zu nehmende Wissenschaftler gingen
jedoch davon aus, dass in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten
landwirtschaftliche Betriebe erhebliche Zukunftschancen hätten. Auch
deshalb komme es jetzt auf die nationale Agrarpolitik an, die
unternehmerischen Leistungen zu unterstützen und nicht länger wie im
vergangenen Jahr durch nationale Alleingänge und Steuer- und
Abgabenerhöhungen Hemmschwellen für Investitionen, Innovationen und
Arbeitsplätze aufzubauen, betonte Sonnleitner.

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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