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Halbzeitbilanz UN-Nachhaltigkeitsziele: Kein Hunger bis 2030 in weiter Ferne
Welthungerhilfe fordert Kurskorrektur bei Hungerbekämpfung

Bonn/Berlin (ots)

Die Vereinten Nationen stellen der Weltgemeinschaft ein vernichtendes Zwischenzeugnis über die Erreichung der selbstgesteckten Nachhaltigkeitsziele (SDGs) aus: Nur zwölf Prozent der Ziele, mit denen bis zum Jahr 2030 u.a. Armut, Hunger und Ungleichheit beendet werden sollen, liegen im Plan. Bei vielen Zielen gab es bislang keine Fortschritte oder gar Rückschritte. Besonders schlecht ist es um das Ziel "Kein Hunger bis 2030" bestellt: Seit 2015 ist die Zahl der hungernden Menschen angestiegen auf weltweit 735 Millionen. Mit einem "Weiter so" gehen nach UN-Angaben auch 2030 noch 590 Millionen Menschen hungrig ins Bett, das wären mehr als im Jahr der Verabschiedung der Ziele für nachhaltige Entwicklung.

"Wir brauchen dringend eine Kurskorrektur, um wieder in die Spur zu kommen. Die Weltgemeinschaft hat das Wissen und die Mittel und mit den SDGs auch einen guten Fahrplan, um nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Jetzt kommt es auf eine beherztere Umsetzung an", sagt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Der SDG-Gipfel in der kommenden Woche bietet dafür eine gute Gelegenheit: "Bundeskanzler Olaf Scholz sollte sich nach dem Deutschland-Pakt beim SDG-Gipfel in New York an die Spitze einer 'Koalition der Macher' stellen, die ihre Zusagen erneuert, ausweitet und vor allem umsetzt", so Mathias Mogge weiter.

Um Hunger bis 2030 zu beseitigen, fordert die Welthungerhilfe von den Staats- und Regierungschefs ein klares Bekenntnis zum Menschenrecht auf Nahrung. Das bedeutet, dass marginalisierte Gruppen sowie die Zivilgesellschaft in Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen eingebunden werden. Zudem müssen Ernährungssysteme umfassend umgebaut werden. Dafür braucht es eine ausreichende und stabile Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe. Die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit senden deshalb gerade zur Halbzeit der Agenda 2030 ein falsches Signal.

"50 Jahre nach dem Beitritt zu den Vereinten Nationen will die Bundesregierung mehr Verantwortung im Rahmen der UN übernehmen. Der SDG-Gipfel bietet dem Bundeskanzler die Chance, Ansprüche mit Taten zu untermauern, damit die Nachhaltigkeitsziele durch eine globale Kraftanstrengung doch noch bis 2030 erreicht werden", sagt Mathias Mogge.

Hinweis für die Redaktionen:

  • Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind Bestandteil der "Agenda 2030", einem globalen Aktionsplan zur nachhaltigen Umgestaltung von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt, den sich die Staatengemeinschaft im Rahmen der Vereinten Nationen 2015 gegeben hat. Bis zum Jahr 2030 soll bspw. laut SDG 2 Hunger beendet, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreicht und eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden. Die 17 Nachhaltigkeitsziele unterteilen sich in 169 Unterziele und 231 Indikatoren.
  • SDG-Halbzeitbericht der UN: Global Sustainable Development Report 2023
  • Im Rahmen der UN-Generalversammlung in New York werden am 18./19.09. Staats- und Regierungschefs beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel (SDG Summit) Bilanz ziehen.

Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, steht für Interviews zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 11.498 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Pressekontakt:

Herausgeber:
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Telefon 030-288749-16
Mobil 0172-2525962
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