BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
BGA: Testversuch mit EuroCombis ausweiten!
Berlin (ots)
"Die ersten Sondergenehmigungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen für EuroCombis sind ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist vom Bundesverkehrsministerium ein Fehler, diesen Test nur aufgrund haltloser Ängste abzulehnen. Der EuroCombi ist in den Niederlanden, Schweden und Finnland sicher. Der Praxistest wird zeigen, dass er auch in Deutschland sicher ist." Dies erklärt Gerhard Riemann, Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin.
EuroCombis sind Lkw-Anhänger-Kombinationen mit einer Länge von 25,25 Metern und einem Gewicht von 40 bis 60 Tonnen. Obwohl die EU-Kommission bereits seit 1996 den Einsatz von EuroCombis in der Europäischen Union erlaubt, soll das Bundesverkehrsministerium das Land Niedersachsen aufgefordert haben, den seit Ende Juli 2006 auf ein Jahr begrenzten Test mit drei EuroCombis abzubrechen.
Begründet wird dies mit der angeblich zu hohen Brücken- und Straßenbelastung sowie angeblich noch ungeklärten Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. Ein Gutachten zur Anwendung von EuroCombis mit bis zu 60 Tonnen Gesamtgewicht in Deutschland der Bundesanstalt für Straßenwesen (BaSt) sollte schon zu Jahresanfang vorliegen und Fragen der Brücken- und Straßenbelastung bewerten. Zwischenzeitlich hatte auch das Land Nordrhein-Westfalen angekündigt, neben den zwei bisher genehmigten EuroCombis weitere Kombinationen für einen Test zu genehmigen.
"Während die Niederlande bereits seit zwei Jahren über 125 EuroCombis auf dem gesamten Autobahnnetz testen, wird in Deutschland noch diskutiert. Dabei ist abzusehen, dass in Holland die EuroCombis dauerhaft zugelassen werden", so Riemann.
"Wir begrüßen, dass Niedersachsen aufgrund heute bestehender Erkenntnisse die EuroCombis für Gewichte bis 40 Tonnen erlaubt. Wir wissen mittlerweile auch, dass die Brückenbelastung gleich bleibt und der Straßenabrieb durch die höhere Achszahl um bis zu 29 Prozent reduziert wird. Das ist gut für die Infrastruktur. EuroCombis sol-len auf Autobahnen und in Gewerbegebieten verkehren. Sie sind nicht für die deutsche Kleinstadt gedacht. Es spricht also nichts dagegen, den niedersächsischen Test auf das ganze Bundesgebiet auszudehnen. Denn durch diese Innovation kann das Güterverkehrswachstum intelligent aufgefangen werden. Weder Bahn noch Binnenschiff können diese Mengen stemmen", so Riemann abschließend.
48, Berlin, 6. September 2006
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