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BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.

BGA. Trotz guter Außenhandelskonjunktur kaum Binnenwachstum Außenhandel bewahrt Deutschland vor Rezession – Massive Kritik an der Politik der Bundesregierung Sendesperrfrist 08.03.2005, 10:30 Uhr

Berlin (ots)

„Die im Vergleich zu anderen Ländern hohe
weltwirtschaftliche Verflechtung Deutschlands zahlt sich auch in
diesem Jahr aus. Neben dem abermals zu erwartenden Zuwachs im
Güterexport sehen wir speziell bei den produktionsbegleitenden
Dienstleistungen, die heute gerade mal ein Zehntel der Güterexporte
betragen, ein enormes Potential.“ Dies erklärt Anton F. Börner,
Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels
(BGA), anlässlich der heutigen BGA-Pressekonferenz zur
Außenhandelskonjunktur.
Für das laufende Jahr rechnet der BGA mit einer Zunahme der
deutschen Exporte von nominal sechs Prozent auf 777,5 Milliarden
Euro, vorausgesetzt der Dollar gerät nicht kurzfristig in eine neue
Abwärtsspirale. Die Importe werden um fünf Prozent auf 606,3
Milliarden Euro steigen, woraus sich ein Außenhandelsüberschuss von
171,2 Milliarden Euro errechnet.
Begründet liegt diese Prognose in der Weltkonjunktur, für die der
BGA mit einem Plus von sechs Prozent rechnet. Weiterhin hohe
Rohstoffpreise sowie ausbleibende wirtschaftspolitische Reformen
werden die konjunkturelle Dynamik insbesondere im Euroraum und Japan
verlangsamen. Hingegen erwartet der BGA für China keine signifikante
Wachstumsdelle. Auch das US-Wachstum zeigt sich robust. In
Lateinamerika, Russland und Mittelosteuropa ist der Wachstumspfad
ungebrochen. Für die Ausfuhren nach China erwartet der Außenhandel
einen Zuwachs von über 15 Prozent, nach Russland sogar um bis zu 20
Prozent und in die MOE-Staaten um zehn Prozent. Wichtigste
Außenhandelspartner bleiben die Länder der EU mit einem Anteil von 64
Prozent unserer Ausfuhren.
Exportschlager bleiben Kraftfahrzeuge, Maschinen und chemische
Erzeugnisse. Weitere gute Exportpotentiale haben die Elektrotechnik,
wo wir Weltmarktführer sind, sowie bei der Informations- und
Kommunikationstechnik und der Umwelttechnologie.
Gesamtwirtschaftlich rechnet der BGA für das laufende Jahr auch
nur noch mit einem mageren Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von
rund einem Prozent. Börner: „Ohne die Lokomotivfunktion des
Außenhandels würde das BIP in Deutschland an der Schwelle zur
Rezession stehen. Nach wie vor gelingt es uns nicht, die
Binnenkonjunktur zum Leben zu erwecken.“
Bestimmendes handelspolitisches Ereignis des Jahres ist die 6.
WTO- Ministerkonferenz in Hongkong im Dezember. Erfolg oder
Misserfolg des Treffens und damit der laufenden Doha-Runde entscheide
sich aber schon im Vorfeld der eigentlichen Konferenz. Bereits bis
zur Sommerpause gelte es in einer Reihe von informellen Treffen
wesentliche Fortschritte in den strittigen Punkten zu erzielen.
„Jetzt ist eine politische Initiative vonnöten, um klare
Weichenstellungen für einen erfolgreichen Abschluss vorzunehmen“, so
Börner.
Eine ambitionierte Zollsenkungsformel im Bereich der
Industriezölle und zufriedenstellende Angebote bei den
Dienstleistungen stehen oben auf der Prioritätenliste des
Außenhandels. „Wohl oder Wehe der Verhandlungen ist der Agrarhandel.
Ein vollständiges Auslaufen der Exportsubventionen muss erreicht
werden. Wahrscheinlich ein Wunschtraum“, so Börner. Bei einem
Scheitern befürchtet der BGA einen Rückfall in Protektionismus und
Regionalismus mit der Folge von bilateralen Freihandelsabkommen.
„Dies bedeutet gegenüber dem multilateralen Prozess eine
Verschlechterung für die deutsche Exportwirtschaft! Nur in weltweit
offenen Märkten können wir unsere Stärken optimal ausnutzen und
Skaleneffekte nutzen“, warnt der BGA- Präsident.
Deutschland, Weltmeister im Warenexport, sieht bei der
Dienstleistungsbilanz schlecht aus. Der BGA unterstützt daher die
Europäische Kommission, Hindernisse für die Niederlassungsfreiheit
von Dienstleistungserbringern und für den freien
Dienstleistungsverkehr zwischen den Mitgliedstaaten zu beseitigen.
„Die Erfolgsgeschichte, die wir bei der Liberalisierung des
Warenverkehrs erlebt haben, können wir nun bei den Dienstleistungen
wiederholen! Die Außenhandelsnation Deutschland hat ein großes
Interesse am Export von produktbegleitenden Dienstleistungen, also
beispielsweise beim After Sales Service, der Schulung an Maschinen
und Anlagen und deren Wartung. Eine Liberalisierung in diesen
Bereichen, die heute gerade mal ein Zehntel der Güterexporte
betragen, eröffnet uns vielfältige neue Chancen“, erklärt Börner.
Hart ins Gericht geht Börner mit der Bundesregierung: „Überall in
der Welt machen wir glänzende Geschäfte, nur nicht in Deutschland.“
Entschieden lehnt der BGA-Präsident Konjunkturprogramme ab: „Nicht
einmal ein Rekordüberschuss im Außenhandel von über 150 Milliarden
Euro konnte den Knoten in Deutschland zum Platzen bringen. Ein
weiteres Strohfeuerprogramm verbrennt nur noch mehr Geld und führt zu
noch mehr Schulden. Statt aber den Standort zu stärken, werden der
Wirtschaft neue Fesseln angelegt. Die Art und Weise, wie die
Bundesregierung die Anti-Diskriminierungsrichtlinie speziell für
deutsche Unternehmen verschärft, ist ein Skandal. Viele Betriebe,
insbesondere die mittelständisch geprägten des Groß- und Außenhandels
werden mit den umfangreichen Handlungs- und Beweislastpflichten des
Gesetzes schlichtweg überfordert.“ Börner begrüßt, dass Regierung und
Opposition sich aufeinander zu bewegen, „aber diese große Koalition
darf nicht als Alibi herhalten für weiteres Nichtstun. Wir brauchen
Entscheidungen jetzt und wir fordern sie ein für die deutsche
Wirtschaft und für ihre Beschäftigten.“
17, Berlin, 8. März 2005
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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