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BGA zur Außenhandelskonjunktur 2004 und 2005: Deutschland bleibt Exportweltmeister, Import sichert 3,6 Millionen Arbeitsplätze

Berlin (ots)

„Deutschland bleibt aller Voraussicht nach auch
2004 Exportweltmeister. Ein durchaus bemerkenswerter Titel, der aber
insofern relativiert werden muss, als er nur den Warenhandel und eben
nicht den Handel mit Dienstleistungen mit einbezieht, wo die USA klar
die Nase vorn haben. Unser Weltmarktanteil bei den Exporten, der im
Vorjahr bei 10,3 Prozent lag, wird sich in etwa stabilisieren – ein
großer Erfolg angesichts des immensen Wachstums alleine der
chinesischen Ausfuhren, die einen immer größeren Anteil des Kuchens
beanspruchen.“ Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des
Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA),
anlässlich der heutigen BGA-Pressekonferenz zur
Außenhandelskonjunktur.
„Der deutsche Außenhandel behauptet sich auch
unter schwierigen Bedingungen auf den Weltmärkten. Trotz ungünstiger
Wechselkursrelationen und steigender Rohstoff- und Energiepreise
rechnen wir 2004 mit einem Anstieg der Exporte um 9,5 Prozent auf 725
Milliarden Euro. Die Importe werden voraussichtlich um 6,5 Prozent
auf 567 Milliarden Euro zulegen können. Hieraus errechnet sich ein
neuer Rekordüberschuss im Außenhandel von 158 Milliarden Euro“, so
Börner.
„Auch 2005 wächst der Außenhandel, wenn auch mit leicht
vermindertem Tempo. Für die Ausfuhren sehen wir 2005 eine Zunahme von
7,0 Prozent auf ein Volumen von 776 Milliarden Euro, die Einfuhren
werden um 6,5 Prozent auf 604 Milliarden Euro ansteigen. Klar
erkennbar sind Signale für eine gewisse Abschwächung des weltweiten
Wachstums im nächsten Jahr. Ursache hierfür sind insbesondere die
anziehenden Preise für Rohstoffe und Energie. Hinzu kommen absehbare
wachstumsbremsende Maßnahmen in den USA und China, so dass der
Welthandel 2005 nur noch um 5-6 Prozent zulegen wird“, so der BGA-
Präsident.
„Während der Außenhandel boomt, dümpelt die
Binnenwirtschaft weiterhin als europäisches Schlusslicht vor sich
hin. Für das laufende Jahr rechnen wir mit einem Zuwachs des
Bruttoinlandsproduktes von 1,8 Prozent. Wir sehen keine Anzeichen für
eine Belebung im Bausektor und bei der Konsumnachfrage. Für die
Gesamtwirtschaft sehen wir im Jahr 2005 daher auch nur noch ein
Wachstumspotential von maximal 1,5 Prozent“, erklärt Börner. Die
Unsicherheit über die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung in
den USA im Schatten des Defizits herrsche weiter vor. Zwar habe der
starke Euro die Exporte in den Dollarraum nicht in die Knie
gezwungen, er beeinträchtige jedoch die Exportchancen. Konjunkturelle
Impulse seien jedenfalls aus dem US-Geschäft auf absehbare Zeit nicht
zu erwarten. Positiv für die deutsche Exportwirtschaft bleibe
insbesondere die rasante Entwicklung auf den Wachstumsmärkten. Der
Handel mit Mittelosteuropa wachse weiter überproportional. Die
deutschen Exporte in die Region seien um fast 14 Prozent in der
ersten Jahreshälfte gestiegen. Ungebrochen bleibe der Aufschwung in
Asien, allein die Ausfuhren nach China hätten von Januar bis Juni um
27 Prozent zugenommen. Auch das Russlandgeschäft boome. Im Zuge der
Einnahmen aus dem Ölgeschäft steige die russische Importnachfrage,
die deutschen Exporte in das Land seien in der ersten Jahreshälfte um
24 Prozent gestiegen.
„Das langfristige strategische Engagement
deutscher Unternehmen in Russland zahlt sich jetzt aus. Wir sind auf
diesem wichtigen Wachstumsmarkt als größter Handelspartner in der
Pole Position. Die bevorstehende Aufnahme des Landes in die WTO wird
durch die damit verbundenen Fortschritte bei Rechtssicherheit und
Liberalisierung noch zusätzlich für Dynamik sorgen“, so Börner.
„Im Zuge der weltweiten Arbeitsteilung wird der Zusammenhang zwischen
Ein- und Ausfuhren immer enger. Zunehmend stellen deutsche
Industrieunternehmen die Vorprodukte ihrer Exportgüter im Ausland
her. Diesen Sachverhalt mit dem Begriff ‚Basarökonomie’ zu
diskreditieren, ist polemisch und geht an der Sache vorbei. Die
Ausfuhren tragen überdurchschnittlich stark zur
gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei, die hohen
Steigerungsraten beim Export machen bei weitem den Rückgang des
inländischen Anteils an den exportierten Waren wieder wett. Auch die
jüngst steigenden Weltmarktanteile Deutschlands weisen in diese
Richtung. Oft ist die Rede von Arbeitsplatzverlusten als Folge der
Verlagerung von Produktion. Viel zu wenig ist hingegen die Rede von
den schätzungsweise 3,6 Millionen Arbeitsplätzen, die der Import in
Deutschland sichert!
Nun müssen wir allerdings Rezepte entwickeln, um
die Globalisierungsdividende optimal zu nutzen. Um wettbewerbsfähig
zu bleiben, brauchen wir technologischen Vorsprung. Dies gelingt in
Deutschland leider nur schleppend. Grund sind die allgegenwärtigen
Rigiditäten wie ein zu starres Arbeitsrecht, die überbordende
Bürokratie und vor allem zu hohe Abgaben. Außerdem heißt es
Abschiednehmen von der Ökoillusion der vergangenen Jahre und sich mit
Begeisterung auf neues Terrain zu begeben. Deutschland braucht
Spitzenplätze bei der Gen- ,Bio- und Nanotechnologie. Auch um die
Stammzellenforschung müssen wir uns aktiv kümmern. Der Wiedereinstieg
in die Kernenergie wird angesichts der Energiefrage unverzichtbar“,
so der BGA-Präsident abschließend.
57, Berlin, 21. Oktober 2004
ots-Originaltext: BGA Bundesverb.Dt.Groß- u. Außenhandels
Ansprechpartner:
Jens Nagel
Abteilung Außenhandel
Telefon: 030/ 59 00 99 596
Telefax: 030/ 59 00 99 519

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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