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Deutschland in der 'Pole Position' - 500.000 neue Arbeitsplätze durch EU-Erweiterung

Berlin (ots)

"Die Erweiterung macht sich für Deutschland -
zusätzlich zu den unschätzbaren Zugewinnen an Frieden, Sicherheit und
Stabilität - positiv in Euro und Cent und auch in Arbeitsplätzen
bemerkbar. Sie bietet unserer Wirtschaft eine historische
Gelegenheit, auf einen anhaltenden Wachstumspfad einzuschwenken."
Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des
Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin.
"Allein für unser Land prognostiziere ich die Entstehung von
500.000 neuen Arbeitsplätzen im Laufe der kommenden zehn Jahre -
wohlgemerkt "netto", das heißt als Saldo der neu gewonnenen und der
verlagerten Arbeitsplätze", so Börner.
Ausgangspunkt für diesen Optimismus seien schon alleine die Größe
des entstehenden Wirtschaftsraumes, der enorme ökonomische
Nachholbedarf der Beitrittskandidaten sowie der Wegfall der letzten
verbleibenden nichttarifären Handelshemmnisse bis auf ganz wenige
Ausnahmen. "Nicht zuletzt die vom 1. Mai an fließenden Mittel aus den
Strukturfonds und der gemeinsamen Agrarpolitik werden einen
Wachstumsschub auslösen, wie dies auch schon bei den Süderweiterungen
der EU um Spanien, Portugal und Griechenland der Fall gewesen ist",
so der BGA-Präsident.
Deutschland werde sowohl von der weiteren Belebung der
Investitionsgüternachfrage wie von der steigenden
Konsumgüternachfrage profitieren: "Aufgrund unserer zentralen Lage
und unserer guten, über lange Jahre gewachsenen Verbindungen genießen
wir die 'Pole Position' im Rennen um die neuen Märkte im Osten. Wir
rechnen mit einer Zunahme der Exporte in die Region um 6-8 Prozent in
jedem der nächsten zehn Jahre."
"Mit der ökonomischen Verflechtung werden die Importe weiter stark
ansteigen. Dies ist für unsere Volkswirtschaft nicht nachteilig, im
Gegenteil, wir sind zunehmend auf sie angewiesen. Nicht nur viele
hunderttausend hochwertige Jobs bei uns werden durch kostengünstige
Importe von Vorprodukten gesichert sondern auch zahlreiche neue
entstehen. Und nur so erhalten wir unsere Wettbewerbsfähigkeit,
beispielsweise gegenüber unseren asiatischen Konkurrenten. Das
Problem des deutschen Arbeitsmarktes liegt nicht im Jobexport gen
Osten sondern im schwachen Wirtschaftswachstum hierzulande", so
Börner.
Die prognostizierten Kosten von netto 2,5 Milliarden Euro, die die
Erweiterung Deutschland bis zum Jahr 2006 kostet, hält Börner für
vertretbar und überschaubar, wenn man die großen Vorteile für den
Standort Deutschland gegenrechnet: "Dies ist vielmehr eine
Investition in die Zukunft, die wir mit Zins und Zinseszins
zurückerhalten. Es ist ein großer Irrglaube, dass wir mit unseren
Steuern dort Arbeitsplätze finanzieren."
In welchem Maß die Integration bereits fortgeschritten ist, zeigen
die Ergebnisse der repräsentativen BGA-Studie unter deutschen
mittelständischen Groß- und Außenhändlern hinsichtlich ihres
Engagements in den "big four" (Polen, Ungarn, Tschechien und
Slowakei). Knapp die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) ist bereits
in einem oder mehreren der vier Ländern tätig. Mit der heute
erscheinenden Broschüre "Willkommen im neuen Europa!" legt der BGA
eine Analyse der wirtschaftlichen Chancen der Erweiterung vor. Sie
dient zugleich als Anleitung für mittelständische Unternehmen, die
noch nicht in der Region tätig sind, und klärt über die veränderten
Rahmenbedingungen auf.
Die EU-Erweiterung bedeutet auch einen verschärften
Standortwettbewerb. "Die beitretenden Länder sind uns mittlerweile in
vielen Bereichen mehr als 'eine Nasenlänge voraus'", warnt Börner und
mahnt die Fortsetzung der dringend notwendigen Reformen an. So haben
die Staaten Mittel- und Osteuropas im Rahmen des Reformprozesses ihre
Steuersysteme modernisiert und treten mit Deutschland in den
Wettbewerb um Auslandsinvestitionen. "Auch unser Land muss sich dem
Steuerwettbewerb stellen. Nicht nur die sinkende Transparenz und
zunehmende Komplizierung des Steuerrechtes, sondern auch die
EU-Osterweiterung machen eine grundlegende Reform des Steuerrechtes
dringender notwendig denn je", erklärt der BGA-Präsident.
Und weiter: "Überhaupt: Bürokratieabbau und Ausbildungsplatzabgabe
- das passt nicht zusammen! Diese Abgabe bedeutet noch mehr
Bürokratie, behindert die Wettbewerbsfähigkeit und vernichtet weitere
Ausbildungsplätze. Wenn Abgaben produktiv sein sollen, warum dann
nicht gleich eine Arbeitsplatzabgabe zur Schaffung von Millionen
neuer Jobs? Die Beitrittsländer schlagen den gegenteiligen Weg ein."
Zudem gelte es Investitionen in Wachstumsbranchen nicht weiter zu
behindern. Forschung und Bildung müssten massiv gefördert werden,
denn sie seien das Fundament künftigen Wachstums.
Auch nach Abschluss der Erweiterung müsse die Europäische Union
freihändlerisch orientiert bleiben, fordert Börner: "Protektionismus,
ob im Agrarbereich oder sonst wo, ist stets ein Zeichen von
wirtschaftlicher Schwäche und der Angst vor dem Wettbewerb. Mehr
noch: Aus Protektionismus entstehen Diskriminierung und
Nationalismus."
"Wir befinden uns dann auf dem Weg hin zu einer echten
Gewinnerspirale, von der nicht nur die Bevölkerung in den
Beitrittsstaaten, sondern auch die "alte EU" und insbesondere
Deutschland profitieren werden", so der BGA-Präsident abschließend.
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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