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NDR Info exklusiv: Vom OP ans MG - Sanitätssoldaten sichern Bundeswehrlager in Kabul Zitate aus der Meldung frei bei Nennung NDR Info

Hamburg (ots)

Regelmäßig müssen deutsche Sanitätssoldaten das
Bundeswehrlager Kabul in Afghanistan sichern und bewachen. Vereinzelt
mussten Sanitäter auch an Maschinengewehren Dienst tun, obwohl sie 
dafür nicht oder nur unzureichend ausgebildet worden waren. Eine 
Sanitätssoldatin wehrt sich gegen diese Praxis und hat beim Bundestag
eine entsprechende Petition eingereicht.
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, 
kritisierte auf NDR Info den Einsatz von Sanitätssoldaten für den 
Sicherungsdienst. Er kündigte an, dass er den Fall mit 
Bundesverteidigungsminister Jung besprechen werde. "Ich will 
erreichen, dass erstens bei jedem von der Bundeswehr gestellten 
Kontingent genügend Wach- und Sicherungskräfte vorhanden sind. Da 
muss man eben die Kontingentgrenzen entsprechend erhöhen. Und 
zweitens muss man dafür sorgen, dass eine saubere Abgrenzung zwischen
Sanitätsdienst und Truppendienst vorgenommen wird", sagte Gertz auf 
NDR Info.
Sanitätssoldaten stehen unter dem besonderen Schutz des 
Völkerrechts. Im Falle von internationalen bewaffneten Konflikten 
dürfen sie keine militärischen Einrichtungen bewachen. Das bestreitet
die Bundeswehr nicht. Sie hat trotzdem keine Bedenken, die 
Sanitätssoldaten für Sicherungsaufgaben einzusetzen. Die Begründung: 
In Afghanistan handele es sich nicht um einen internationalen 
bewaffneten Konflikt. Warum die Bundeswehr den in Kabul und Kundus 
eingesetzten Soldaten dennoch den höchsten Zuschlag zahlt, 
beantwortet die Bundeswehr nicht. Der höchste 
"Auslandsverwendungszuschlag" wird normalerweise nur dann gewährt, 
wenn die Soldaten unter kriegsähnlichen Bedingungen arbeiten müssen.
Auch der Wehrbeauftragte der Bundeswehr, Reinhold Robbe, verfolgt 
den Fall mit Interesse und erwähnte ihn bereits in seinem aktuellen 
Bericht. Solange die Petition noch bearbeitet wird, sieht Robbe 
allerdings noch keinen Grund, aktiv zu werden.
Rückfragen beantwortet Hendrik Lünenborg, Reporter-Pool NDR Info, 
040 / 4156-2284.
5. April 2006/RC
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Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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