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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zur Zukunft der Praxisgebühr

Bielefeld (ots)

Grandios gescheitert

PETER STUCKHARD

Die Praxisgebühr hat zwei Ziele. Sie soll erstens das Verhalten von Patienten steuern. Die sollen wegen zehn Euro für volle drei Monate Behandlungszeit darüber nachdenken, ob sie denn wirklich zum Arzt müssen. Das klappt nicht. Als Patienten-Erziehungsinstrument ist die Praxisgebühr grandios gescheitert. Bei der Zahl der Patienten-Arzt-Kontakte - im Schnitt sollen es 18 pro Patient und Jahr sein - bleiben die Deutschen Weltmeister. Die Gebühr hat aber ein zweites Ziel. Nämlich den Krankenkassen höhere Einnahmen zu verschaffen. Das klappt - sogar sozialverträglich - umso besser. Rund 2,5 Milliarden Euro pro Jahr zahlen diejenigen in das Gesundheitssystem ein, die es nutzen. Dafür ist der Beitrag für die, die es nicht nutzen, niedriger. Richtet man den Blick nur auf ihren Nutzen als Steuerungsinstrument, könnte man die Praxisgebühr also getrost abschaffen. Es würde gar nicht weiter auffallen. 2,5 Milliarden Euro weniger in den Kassen der Krankenversicherungen würden aber sehr wohl auffallen. Warum drohen die wohl schon wieder mit Zusatzbeiträgen? Wer die Praxisgebühr abschaffen will, muss sagen, dass er für höhere Kassenbeiträge oder mehr Geld aus Steuermitteln ist. Mit sinkenden, sogar mit gleichmäßigen Einnahmen ist das Gesundheitssystem nicht zu finanzieren.

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