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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zur Reform des Landesjagdgesetzes

Bielefeld (ots)

Umstritten

HUBERTUS GÄRTNER

An der Jagd scheiden sich die Geister. Es gibt nur wenige Themen, die zwischen Gegnern und Befürwortern derart emotional und kontrovers diskutiert werden. Aus der Sicht vieler Natur- und Tierschützer haben Jäger heute kaum noch eine Existenzberechtigung. In jedem Schuss auf ein freilebendes Tier sehen sie einen unzulässigen Tötungsversuch. Auf der anderen Seite betrachten sich die Jäger selbst als die größten Naturschützer. Hege und Pflege seien ihnen heilig, so versichern sie immer wieder. In dieser Situation wird es für den nordrhein-westfälischen Umweltminister Johannes Remmel unmöglich sein, das Jagdgesetz so zu reformieren, dass alle Beteiligten zufrieden sind. Massiver Protest wird der Grüne aus den Reihen der Waidgenossen erfahren. Denn es zeichnet sich ab, dass Remmel Restriktionen plant und die Jagd in ihrer bisherigen Form bremsen will. Dagegen werden nicht nur die Jäger, sondern auch die Landwirte Sturm laufen. Das Landesjagdgesetz bedarf aber in manchen Punkten der Reform. Es ist nicht mehr zeitgemäß, weil sich Rahmenbedingungen verändert haben. Das alte Gesetz führt zahlreiche Tiere als "jagdbar" auf, die auf der Roten Liste stehen und in Wirklichkeit gar nicht mehr bejagt werden, weil für sie schon jetzt eine ganzjährige "Schonzeit" gilt. Das ist ein Widerspruch in sich. Auch die Fallenjagd oder manche Praktiken bei der Jagdhundeausbildung stehen den Jägern nicht gut zu Gesicht. "Totengräber, Anschneider und hochgradige Knautscher können die Prüfung nicht bestehen", heißt es in einer Vorschrift zur Hundeausbildung. Das versteht längst nicht jeder. Heuchlerisch und falsch wäre es allerdings, die Jagd in Bausch und Bogen zu verdammen. Ohne Jäger würden sich manche Tierarten, wie zum Beispiel Wildschweine und Waschbären, unkontrolliert vermehren. Daran kann aber niemandem gelegen sein.

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