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Münchener Bischof Marx sieht Welle von Kirchenaustritten nicht im Zusammenhang mit dem Papst
"Kirche muss Bindung an die Gesellschaft immer neu erringen"

Bonn (ots)

Der Bischof von München und Freising, Erzbischof
Reinhard Marx, hält die Welle von Kirchenaustritten für nicht 
ungewöhnlich. Einen Zusammenhang mit der Wahl des deutschen Kardinals
Joseph Ratzinger zum Papst sieht er dabei nicht. In der 
PHOENIX-Sendung Im Dialog (Ausstrahlung heute 24 Uhr) sagte er: "Ob 
jemand in der Kirche bleibt oder austritt wegen des Papstes ist doch 
eine Sache, die kommt und geht. (...) Es gab früher auch schon einmal
mehr Kirchenaustritte. Es ist bedrückend aber auch in gewisser Weise 
verständlich." Zur Begründung sagte Marx: "Unsere Gesellschaft wird 
bunter. Wir haben weltgeschichtlich zum ersten Mal die Situation, 
dass breite Schichten der Bevölkerung - ja fast alle - frei 
entscheiden können über ihre Lebensziele, über ihre Lebensstile, ob 
sie heiraten wollen, fünfmal heiraten wollen, ob sie mit einem Mann 
oder einer Frau zusammen sind: Sie können alles frei wählen - und die
Religion auch, ohne dass es einen sozialen Druck gibt."
Den christlichen Einfluss auf die Gesellschaft sieht der Münchener 
Erzbischof hingegen schwinden: "Wir hatten eine christliche Kultur in
unserem Land, in der es eigentlich selbstverständlich war, Christ zu 
sein. Das wird so, glaube ich, auf Dauer nicht sein. Wir haben noch 
eine christlich geprägte Gesellschaft, das glaube ich schon. Aber es 
ist nicht so, dass die Bindung an die Kirche in einer so pluralen 
Gesellschaft automatisch gegeben ist." Diese Bindung müsse immer neu 
errungen werden. "Und da, gebe ich zu, müssen wir uns als Kirche neu 
aufstellen und neu auf den Weg machen", sagte Marx.

Pressekontakt:

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PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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