Wo Deutschland am heißesten duscht: Bremen vorn, Saarland mag’s kalt
Ein Dokument
- Warmduscher-Anteil in Bremen, Rheinland-Pfalz & Mecklenburg-Vorpommern am höchsten
- Bei Kaltduschern haben Saarland, Hessen und Baden-Württemberg die Nase vorn
- Heizkosten 2024 (70-m² Wohnung): Fernwärme im Schnitt 1.140 Euro
- 2025 dürfte es preisbedingt nicht teurer werden – die Rechnung hängt jetzt am Verhalten
- Erwartung vs. Verhalten: Jeder Zweite erwartet höhere Kosten, will aber am Verbrauch nichts ändern
Essen, 01.10.2025 – Die Heizperiode startet und Deutschland liebt die warme Dusche: 74 % der Bundesbürger geben an sehr warm oder warm zu duschen. Um Energie zu sparen, verkürzen immerhin 46 % der Deutschen die Duschdauer und 34 % nutzen einen Sparduschkopf. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, die YouGov im August im Auftrag von ista durchgeführt hat. Allerdings: Die Warmwasserbereitung verursacht im Mittel nur rund ein Drittel der gesamten Heizkosten – der größte Hebel liegt weiterhin beim Heizen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von 2 Millionen Heizkostenabrechnungen aus 2024 durch ista. Insbesondere Fernwärme-Kunden müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen: Für eine 70-m²-Musterwohnung liegen die Kosten mit durchschnittlich 1.140 Euro rund + 25 % höher gegenüber 2023, für Öl bei 913 Euro (- 12 %) und für Gas bei 909 Euro (+ 5 %). Hintergrund für dieser Entwicklung sind das Auslaufen der Energiepreisbremsen und der Mehrwertsteuersenkung für Gas und Fernwärme. Für 2025 dürfte es keinen solchen preisbedingten Anstieg geben – maximal entscheidend wird das individuelle Verbrauchsverhalten.
„Nach dem Preissprung 2024 gilt: Das Verhalten entscheidet jetzt die Rechnung“, sagt Hagen Lessing, CEO von ista. „Nur wer sein Heizverhalten jetzt bereits im Spätsommer ganzheitlich anpasst, kann den Kostensteigerungen insgesamt entgegenwirken. Transparenz ist die Grundlage – im Heizungskeller, am Thermostat und im Badezimmer.“
Heizkosten einer durchschnittlichen 70-m²-Wohnung gestiegen
Eine aktuelle Auswertung von 1,5 Millionen von ista bereits vorgenommenen Heizkostenabrechnungen für das vergangenen Jahr ergibt, dass für viele Mieterinnen und Mieter ein neues Allzeithoch bei den Heizkosten für 2024 bevorsteht. Trotz der Kosten bleibt der Sparwille kurz vor der neuen Heizperiode begrenzt: Laut Umfrage sorgen sich 51 % vor steigenden Heizkosten für 2025, 50 % der Mieterinnen und Mieter wollen ihr Verhalten dennoch nicht ändern.
Heizkosten 2024 (70-m²-Musterwohnung, Deutschland-Schnitt)
- Fernwärme: 1.140 Euro für Heizung & Warmwasser (+ 25% gegenüber 2023)
- Öl: 913 Euro – 12 % weniger als im Vorjahr
- Gas: 909 Euro – leichter Anstieg gegenüber 2023 (+ 5 %)
Verbrauchstransparenz: Unterjährige Verbrauchsinformation bleibt oft ungenutzt
Nur 7 % der Mieterinnen und Mieter möchten ihre Vermieter um mehr Transparenz bitten, lediglich 2 % der Vermieter planen die unterjährige Verbrauchsinformation einzuführen. Diese ist bei mit fernauslesbaren Zählern ausgestatteten Liegenschaften bereits verpflichtend – ab Januar 2027 gilt diese Pflicht für alle. Dabei lässt sich mit bewusstem Verbrauchsverhalten wirkungsvoll Energie sparen. Bereits eine um ein Grad reduzierte Raumtemperatur kann eine bis zu sechsprozentige Verbrauchs- und damit auch Energieersparnis bewirken.
„Die Nebenkostenabrechnung erreicht viele Mieterinnen und Mieter erst mit einem Jahr Verzug. Da ist es in der Regel bereits zu spät, das Verhalten noch anzupassen“, sagt Lessing. „Verbraucher müssen wissen, wie sich ihr Verhalten auf die Kosten auswirkt – und das möglichst aktuell, am besten jeden Tag – um einem Heiz-Hammer im kommenden Winter entgegenzuwirken.“
Heiz- und CO ₂ -Kosten einfach ermitteln
Wer schon jetzt Klarheit über die möglichen Heiz- und CO₂-Kosten haben möchte, kann den Heizkosten-Prognoserechner nutzen. Hierfür können Verbraucherinnen und Verbraucher eigene Informationen zu Kosten und Verbrauch eingeben oder mit vorgeschlagenen Mittelwerten arbeiten. Die Nutzung des Tools ist kosten- und registrierungsfrei. Die Besonderheit: Im Gegensatz zu anderen Prognoserechnern basiert die Prognose auf realen, bereits von ista fertiggestellten Abrechnungen von 2024. „Wir ermöglichen Transparenz: Verbraucherinnen und Verbraucher können schon jetzt sehen, welche Kosten sie voraussichtlich erwarten – und so ihr Verhalten für die kommende Heizsaison frühzeitig anpassen“, sagt Hagen Lessing, CEO ista SE.
Hintergrund der unterschiedlichen Entwicklungen der Brennstoffkosten
Die Preisniveaus kommen erst mit erheblichen Zeitversatz bei den Verbrauchern ankommen: Die Energiepreisbremsen für Gas und Fernwärme sind Ende 2023 und die Mehrwertsteuerabsenkung Ende März 2024 ausgelaufen. Seit April 2024 gilt wieder der reguläre Preis und der volle Steuersatz von 19 Prozent. Für das Jahr 2024 ist bei Fernwärme die starke Steigerung zu spüren, da die Energiepreisbremse Fernwärme sogar zu günstigeren Preisen als vor der Krise geführt hatte. Hinzu kommt, dass bei der Zusammensetzung der Fernwärmepreise vieler Fernwärmenetze eine Kombination aus verschiedenen Energiequellen genutzt wird. Veränderungen bei den jeweiligen Energiekosten kommen mit Zeitversatz an, da die Verträge häufig langfristig abgeschlossen werden und Preissenkungen nur verzögert weitergegeben werden. Für Heizöl galt durchgehend der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Da Heizöl in der Regel nur einmal jährlich bestellt wird, hängen die tatsächlichen Kosten stark vom jeweiligen Kaufzeitpunkt ab. Zudem orientieren sich die Heizölpreise stärker an den internationalen Rohölmärkten als an saisonalen Schwankungen.
Über ista
Wir geben Häusern eine Zukunft. Das tun wir mit Produkten und Dienstleistungen, die dabei helfen, den CO2-Ausstoß von Gebäuden zu reduzieren. Dazu managen wir Daten und Prozesse, durch die Immobilien klimafreundlicher, sicherer und komfortabler werden. Die Basis für unsere Produkte und Services ist digital. Dabei sorgen wir dafür, dass wir den Wechsel zu unseren nachhaltigen Technologien für alle einfach machen. So ermöglichen wir jedem Menschen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Wir haben weltweit bereits über 45 Millionen funkende Geräte im Einsatz und entwickeln Lösungen für energieeffiziente und zukunftssichere Gebäude. Wir beschäftigen über 6.300 Menschen in 20 Ländern und unsere Produkte und Services werden weltweit in über 14 Millionen Wohnungen und Gewerbeimmobilien eingesetzt – bei mehr als 460.000 Kunden. 2024 erwirtschaftete die erweiterte ista Gruppe einen Umsatz von 1.220 Millionen Euro. Mehr Informationen unter www.ista.com/de.
Kontakt für weitere Informationen
ista SE Corporate Communications
Caren Altpeter Telefon: +49 (0) 201 459 3801 E-Mail: Caren.Altpeter@ista.com