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Umweltfreundliches Olympia statt grüner Feigenblätter / NABU fordert Einhaltung von Umweltstandards

Sotschi (ots)

Der NABU warnt vor einer Gefährdung westkaukasischer Schutzgebiete durch die Olympischen Winterspiele 2014. NABU-Vizepräsident und Leiter des Fachbereichs Internationales Thomas Tennhardt und NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller besuchten die im Bau befindlichen Olympiaprojekte im südrussischen Urlaubsort Sotschi. Das UNESCO-Weltnaturerbe Westkaukasus grenzt unmittelbar an die Gebirgsregion der olympischen Winterspiele. Die Region zählt mit einer einzigartigen Flora und Fauna zu den wichtigsten Biodiversitäts-Hotspots der Welt. "Durch die olympischen Winterspiele besteht nun die Gefahr, dass es zu einem rasanten Naturverbrauch kommt. Die russischen Behörden haben uns jedoch glaubhaft versichert, dass es inzwischen keine Bauvorhaben mehr im UNESCO-Weltnaturerbegebiet gibt", sagte Tennhardt.

In einem Gespräch forderte der NABU die Vertreter des staatlichen Organisationskomitees Sotschi 2014 dazu auf, die selbst gesetzten Umweltstandards gewissenhaft einzuhalten. Vermeidbare Eingriffe in den Natur- und Landschaftshaushalt zögen unwiderrufliche Folgen nach sich, die weltweit beachtet würden. "Sotschi 2014 wird nicht nur an seinen sportlichen Leistungen gemessen, sondern auch daran, ob es der russischen Regierung gelingt Umweltstandards einzuhalten", sagte Miller. Russland habe die Chance, sich entgegen bestehender Vorurteile als Vorreiter zu präsentieren. Die Vertreter des NABU boten ihre Unterstützung bei der Vorbereitung umweltgerechter Winterspiele an. So hat der NABU ein Projekt bei der Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung eingereicht, das die Naturwälder in der Pufferzone des Weltnaturerbes Westkaukasus innerhalb von vier Jahren schützen und den Einsatz Erneuerbarer Energien fördern möchte.

Das Organisationskomitee Sotschi 2014 betonte sein Interesse an einer verstärkten Kooperation mit deutschen Organisationen und wies darauf hin, dass man bereits eine Umwelt-, Abfallvermeidungs- und Klimaschutzstrategie entwickelt habe und diese auch umsetze. Bürgerbeteiligungen, "grüne" Baustandards und Umweltverträglichkeitsprüfungen seien bereits implementiert. Dort wo es Beeinträchtigungen der Natur gegeben habe, sei man um Ausgleichsmaßnahmen bemüht und sehr an fachlicher Unterstützung aus Deutschland interessiert. Nach dem Gespräch erklärte Tennhardt: "Offenbar ist die Bereitschaft zur Rücksichtnahme auf Natur und Umwelt vorhanden. Damit es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt, müssen wir deutlich machen, dass wir nicht nur grüne Feigenblätter sehen wollen, sondern dass wir auf die umweltfreundliche Ausgestaltung der Olympischen Winterspiele 2014 großen Wert legen."

In der Region Westkaukasus befindet sich der größte europäische Hochgebirgsurwald, in dem noch frei lebende Herden von Bergwisenten leben. Der NABU engagiert sich bereits seit mehr als zehn Jahren in dieser Region zum Schutz der einmaligen Naturlandschaft und war maßgeblich an der Ausweisung des UNESCO Welterbegebietes Westkaukasus beteiligt.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Thomas Tennhardt, NABU-Vizepräsident und Leiter des Fachbereichs
Internationales, Thomas.Tennhardt@NABU.de

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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