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NABU mit erfreulicher Bilanz 2008 - Rund 460.000 Mitglieder und Förderer/Tschimpke: Artenverlust muss gestoppt werden

Berlin (ots)

Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise konnte der
NABU im vergangenen Jahr wieder auf eine breite Unterstützung in der 
Bevölkerung bauen. Rund  460.000 Mitglieder und Förderer sind in 
erster Linie für die Gesamteinnahmen von 21,1 Millionen Euro 
verantwortlich. Mit 13,3 Millionen Euro hatten die Mitgliedsbeiträge 
daran wieder den größten Anteil. Besonders erfreulich ist die Zunahme
der Spenden von privaten Förderern um rund 13 Prozent auf 2,7 
Millionen Euro (Vorjahr: 2,4 Millionen Euro).
"Wir freuen uns, dass wir trotz der wirtschaftlich schwierigen 
Situation vieler Menschen weiterhin Vertrauen und Anerkennung für 
unsere Arbeit erhalten. Die stabile Verbandsentwicklung stärkt uns 
den Rücken, in Politik und Gesellschaft auch in Zukunft als Anwalt 
der Natur tätig zu werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke 
anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts 2008.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Verbandsarbeit war im vergangenen 
Jahr der Schutz der biologischen Vielfalt. Der NABU nutzte die 
Weltnaturschutzkonferenz (COP 9) in Bonn im Mai 2008, um im Vorfeld 
und vor Ort für seine Anliegen zu werben. Dabei legte der NABU mit 
dem "Masterplan 2010" auch seinen Aktionsplan mit Sofort-Maßnahmen 
für den Schutz von Arten und Lebensräumen in Deutschland vor. Die 
Konferenz blieb insgesamt allerdings hinter den Erwartungen zurück. 
"Das eigentliche Ziel, verbindliche Maßnahmen gegen den weltweiten 
Artenverlust bis 2010 zu vereinbaren, wurde nicht erreicht."
Auch sein internationales Engagement hat der NABU weiter 
ausgebaut. Dazu gehörten ein Projekt zum Schutz der Urwälder durch 
die nachhaltige Nutzung des Wildkaffees in Äthiopien sowie der 
verstärkte Einsatz für das UNESCO-Weltnaturerbe Westkaukasus.
Mit Blick auf vier Jahre Große Koalition zog der NABU-Präsident 
eine verhaltene Öko-Bilanz. Ein großer Erfolg sei die Sicherung von 
100.000 Hektar wertvollen Naturschutzflächen aus dem Bundesbesitz an 
die Bundesländer und Stiftungen. 25.000 Hektar sollen in der nächsten
Legislaturperiode folgen. Positiv seien auch die Verabschiedung des 
Integrierten Energie- und Klimaprogramms (IEKP) mit dem Ziel, den 
deutschen Kohlendioxid-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu 
senken, sowie das im Frühjahr 2009 erlassene Anbauverbot für den 
Genmais MON 810.
Als "eine vertane Chance für ein einheitliches Umweltrecht in 
Deutschland" bezeichnete Tschimpke das Scheitern des 
Umweltgesetzbuches. Das danach auf die Schnelle verabschiedete 
Bundesnaturschutzgesetz reiche jedoch bei weitem nicht aus, um Arten 
und Lebensräume wirksam zu schützen. Dies gelte umso mehr, als im 
Bereich der Landwirtschaftspolitik ein Rückfall in die Zeiten einer 
umweltzerstörenden Intensivproduktion erfolgt sei. Mit erheblichen 
Risiken für das sensible Ökosystem Ostsee verbunden seien auch die 
Pläne zum Bau der Fehmarnbeltbrücke. Der NABU werde alle ihm zur 
Verfügung stehenden  rechtlichen Mittel ausschöpfen, um das 
ökologisch und ökonomisch risikoreiche Projekt zu verhindern.
Der Klimaschutz und der Schutz der biologischen Vielfalt bleiben 
für den NABU auch in Zukunft wichtige Arbeitsschwerpunkte. Im 
Dezember ist die internationale Staatengemeinschaft gefordert, wenn 
es  in Kopenhagen darum geht, ein neues Klimaschutzabkommen für die 
Zeit nach 2012 auszuhandeln. Auf das kommende Jahr blicken 
Naturschützer ebenfalls erwartungsvoll: Die europäischen Staats- und 
Regierungschefs haben sich 2001 das Ziel gesetzt, das Artensterben in
Europa bis zum Jahr 2010 zu stoppen. Vor diesem Hintergrund startete 
der NABU-Präsident eine "Stoppt-das-Artensterben"-Uhr, die ab sofort 
die Tage, Stunden, Minuten und Sekunden zählt, die verbleiben, um 
dieses Ziel in die Tat umzusetzen. "Allein in Deutschland sind 40 
Prozent aller Tiere und Pflanzen gefährdet. Wir müssen jetzt schnell 
handeln und gegensteuern, der Countdown läuft", so Tschimpke.
Mit seinen rund 1.500 regionalen Gruppen, über 70 Zentren und mehr
als 5.000 Schutzgebieten ist der NABU flächendeckend präsent. Mit 7,2
Millionen Euro förderte der NABU 2008 die Arbeit der Aktiven. Der 
Anteil der allgemeinen Verwaltungsausgaben liegt wie im Vorjahr unter
sechs Prozent der Gesamtausgaben.
Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vergrößerte im vergangenen 
Jahr ihren Flächenbesitz auf  6.240 Hektar (Vorjahr 5.965 Hektar). 
Das Vermögen der Stiftung betrug am Jahresende 2,6 Millionen Euro 
(Vorjahr: 2,3 Millionen Euro).
Den vollständigen Jahresbericht finden Sie im Internet unter 
www.NABU.de/Jahresbericht
Eine digitale "Stoppt-das-Artensterben"-Uhr ist im Internet zu 
finden unter www.NABU.de/Artenschutz
Pressefotos vom Start der "Stoppt-das-Artensterben"-Uhr finden Sie
im Internet unter www.NABU.de/Artenschutz
Die NABU-Kernforderungen zur Bundestagswahl sowie 
Hintergrundinformationen finden Sie unter 
http://www.nabu.de/themen/umweltpolitik/portrait/2009/10764.html

Pressekontakt:

Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-1510.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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