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Greenpeace: Leuchtender Protest am Atomkraftwerk Biblis
RWE will Risikomeiler länger am Netz lassen

Hamburg (ots)

22. 9. 2006 - Gegen den Weiterbetrieb des ältesten
laufenden Atomkraftwerks in Deutschland haben Greenpeace Aktivisten 
in Biblis in den frühen Morgenstunden protestiert. Auf einen der 
Kühltürme des Reaktors haben sie die Forderung projiziert: 
"Atomkraftwerk Biblis endgültig abschalten!" Die Umweltschützer 
treten damit der Ankündigung von RWE entgegen, Strommengen ihrer 
anderen Atomkraftwerke auf Biblis übertragen zu lassen. Ohne diese 
Übertragung müsste Biblis A, das seit 1974 Atomstrom erzeugt, nach 
Berechnungen von Greenpeace den Betrieb im Jahr 2008 aufgeben.
Nach einem für Greenpeace entwickelten Bewertungssystem ist Biblis
A nach Brunsbüttel das störanfälligste Atomkraftwerk in Deutschland. 
Alleine bis Ende 2005 kam es in Biblis A zu 321 meldepflichtigen 
Zwischenfällen.
"Die Laufzeit von Biblis A zu verlängern ist ein Spiel mit dem 
Feuer", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Biblis gehört
sofort abgeschaltet. Wer eine Verlängerung der Laufzeit für diesen 
alten Atommeiler fordert, ist von allen guten Geistern verlassen."
Die Sicherheit des Reaktors in Biblis wird zudem durch bauliche 
Mängel beeinträchtigt, wie eine vergleichsweise geringere Druck- und 
Temperaturfestigkeit des Sicherheitsbehälters, der das Entweichen von
Radioaktivität in die Umwelt erschweren soll. Darüber hinaus hat 
Biblis A keine eigene verbunkerte Notstandswarte, von wo aus im 
Notfall der Reaktor unter Kontrolle gehalten werden sollte. "Biblis 
weist derart viele Mängel auf, dass eine Diskussion über die Laufzeit
nur dazu führen kann, den Altreaktor sofort vom Netz zu nehmen", 
erklärt Smital.
Neben den technischen und baulichen Problemen in Biblis gibt es 
noch eine weitere Gefahr: Biblis A gehört zu den am schlechtesten 
gegen terroristische Angriffe geschützten Atomkraftwerken in 
Deutschland. Das Atomkraftwerk würde maximal den Absturz eines 
kleinen Flugzeuges mit einem Gewicht von zehn Tonnen überstehen. 
Schon der gezielte Absturz einer Boeing 747 mit einem maximalen 
Startgewicht von knapp 400 Tonnen würde verheerende Folgen haben.
Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomindustrie, das 
schnellstmögliche Abschalten der Atomkraftwerke und den massiven 
Einstieg in Erneuerbare Energien sowie in Maßnahmen zur 
Effizienzsteigerung.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie vor Ort Heinz 
Smital, Tel. 0171-8780 803,  und in Hamburg den Atomexperten Thomas 
Breuer, Tel. 0171-8780 820. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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