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Greenpeace: Walfangflotte kehrt mit Beute nach Japan zurück
Japanische Firma steigt nach weltweiten Protesten aus

Hamburg, 14. 4. 2006 (ots)

Nach über vier Monaten ist heute die
japanische Walfangflotte zurückgekehrt. Das 120 Meter lange 
industrielle Verarbeitungsschiff "Nisshin Maru" hat Kanazawa in der 
Präfektur Ishikawa am Morgen erreicht. Nach eigenen Angaben haben die
Walfänger seit Dezember 853 Zwergwale und zehn der unter gesondertem 
Schutz stehenden Finnwale in der Antarktis getötet. Greenpeace hat 
die Jagd mit den Schiffen "Esperanza" und "Arctic Sunrise" im 
Dezember 2005 massiv gestört und das illegale Treiben der Flotte im 
Antarktischen Schutzgebiet im Südpolarmeer wieder weltweit öffentlich
angeprangert. Infolge der Proteste tausender Menschen sind wichtige 
japanische Firmen aus dem Geschäft mit dem Walfang ausgestiegen.
"Wir konnten mit unseren Aktionen zwar nur wochenweise das Töten 
der Wale verhindern", sagt Stefanie Werner, Wale-Expertin von 
Greenpeace, "aber den Menschen in vielen Ländern ist wieder vor Augen
geführt worden, wie grausam diese kommerzielle Jagd ist, in der 
manche Wale sich 45 Minuten im Todeskampf quälen."
Der Ausstieg japanischer Firmen aus dem Walfang ist ein wichtiger 
Zwischenerfolg: Die Fischereifirma Nissui und deren Tochterfirmen 
kündigten nach weltweiten Protesten an, den Verkauf von Walfleisch 
sofort zu stoppen. Außerdem gab die Firma Kyodo Senpaku, die die 
Walfangflotte unterhält, Anfang April bekannt, dass sie ihre Aktien 
an der Flotte abstoßen und ebenfalls den Handel mit Walfleisch 
einstellen werde. Den Großteil der Aktien wird das 
Walforschungsinstitut übernehmen, das von der Regierung unterhalten 
wird. Da Walfleisch sich kaum noch verkaufen lässt, werden von nun an
weitaus höhere Subventionen nötig sein.
"Die Wirtschaft hat keinerlei Interesse mehr an der Jagd auf 
Wale", sagt Stefanie Werner. Die Walfangflotte fährt unter dem 
Deckmantel der Wissenschaft jeden Winter in das Antarktische 
Schutzgebiet. Dieses Schutzgebiet wurde eigentlich eingerichtet, 
damit sich die Großwal-Bestände unter Ausschluss der Jagd erholen 
können. Das Fleisch der getöteten Tiere landet in japanischen 
Restaurants. Bereits zum 41. Mal hat die Internationale 
Walfang-Kommission IWC Japan aufgefordert, seine Jagd einzustellen, 
bislang ohne Erfolg. Im Gegenteil: Japan möchte die Wiederaufnahme 
der kommerziellen Jagd auf Großwale erreichen, die seit 1986 verboten
ist. Zu diesem Zweck zahlt Japan seit dem Jahr 2000 Gelder an 18 
Mitgliedsländer der IWC, damit diese sich im Sinne Japans 
aussprechen. Die Regierung Südafrika hat diese Form der Bestechung 
zurückgewiesen und bleibt damit auf der Seite der Walfang-Gegner.
Der Protest gegen die japanische Fangflotte in der Antarktis war 
von Dezember bis März die erste Etappe der weltweiten Greenpeace-Tour
"SOS Weltmeer". Mit an Bord war die Hamburger Schlauchbootfahrerin 
Regine Frerichs, die die grausame Jagd aus nächster Nähe erlebte. 
Über ein Jahr lang kreuzt das größte Greenpeace-Flaggschiff 
"Esperanza" auf vier von fünf Weltmeeren, um die akuten Bedrohungen 
der Ozeane aufzuzeigen und zu bekämpfen. Derzeit ist die "Esperanza" 
vor den Kanarischen Inseln. Dorthin hat sie Piratenfischer verfolgt, 
die vor  Westafrika die Gewässer eines der ärmsten Länder der Erde 
plündern.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Stefanie Werner, über die
Ostertage mobil unter Tel. 0151-145 330 81, oder Regine Frerichs, 
Tel. 0171-8780 842, oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 
778. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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