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Wo wächst der deutsche Gen-Mais?
Greenpeace veröffentlicht aktuelle Standort-Karte

Hamburg (ots)

Eine Übersichtskarte zu den geplanten Standorten
von gentechnisch manipuliertem Mais in Deutschland veröffentlicht 
Greenpeace heute in Hamburg. Für den diesjährigen Anbau der 
umstrittenen Saaten haben Landwirte bis heute, 14.30 Uhr, 1357 Hektar
an 108 Standorten beantragt. Die meisten Anbauflächen liegen wie im 
vergangenen Jahr in Brandenburg (821 Hektar). Die Karte wird laufend 
aktualisiert und kann auf der Greenpeace Homepage abgerufen werden.
Die Grafik basiert auf Informationen des öffentlichen 
Standortregisters des Bundesamtes für Verbraucherschutz und 
Lebensmittelsicherheit (BVL). Hier müssen sich Gen-Bauern drei Monate
vor der Aussaat registrieren. "In seiner gegenwärtigen Form schafft 
das Standortregister Transparenz und Handlungsspielraum", sagt 
Alexander Hissting, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. 
"Konventionell oder ökologisch wirtschaftende Landwirte können sich 
vor Gen-Saaten schützen. Lebensmittelhersteller können entscheiden, 
aus welchen Regionen sie ihre gentechnikfreien Rohstoffe beziehen 
wollen."
Diese Wahlfreiheit ist nach dem Willen von Verbraucherminister 
Horst Seehofer in Gefahr: In einer für dieses Jahr geplanten 
Gentechnikgesetz-Novelle soll das Standortregister nur noch 
eingeschränkt zugänglich sein. "Verbraucherminister Horst Seehofer 
hat erstmals den unbeschränkten kommerziellen Anbau von Gen-Mais 
freigegeben. Jetzt plant er, die Anbauflächen zu verstecken", 
kritisiert Alexander Hissting, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace.
Mais wird in Deutschland überwiegend zu Silage verarbeitet und an 
Kühe verfüttert. Auch wenn es sich um Gen-Mais gehandelt hat, trägt 
die so erzeugte Milch keinen Hinweis, dass bei ihrer Herstellung 
Gentechnik im Spiel war. Mit dem Kauf einiger Milchprodukte müssen 
Verbraucher so ungewollt den Anbau von Gen Pflanzen unterstützen. 
Greenpeace fordert deshalb Lebensmittelhersteller und Molkereien wie 
Müller-Milch und Campina/Landliebe auf, mit den zuliefernden 
Landwirten eine Tierfütterung ohne Gen-Pflanzen zu vereinbaren.
"Der Markt hat die Macht, Nein zu sagen" sagt Alexander Hissting. 
"Bio-Lebensmittel werden in Deutschland immer beliebter, Gen-Food 
lehnen die meisten Verbraucher hingegen ab. Der Lebensmittelmarkt der
Zukunft ist gentechnikfrei."
Der in Deutschland angebaute Gen-Mais produziert ein Gift, das auf
Schädlinge wie den Maiszünsler tödlich wirkt. Das Bt-Gift kann jedoch
auch geschützte Insekten schädigen und sich im Boden anreichern. Die 
Schweiz, Österreich, Ungarn, Griechenland und Polen haben den Anbau 
des Gen-Maises bereits verboten. Weltweit kämpft Greenpeace gegen den
Anbau genmanipulierter Pflanzen, da sie Ökosysteme und die 
gentechnikfreie Landwirtschaft zerstören können. Risiken für die 
menschliche Gesundheit sind noch weitgehend unerforscht.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Alexander 
Hissting unter Tel. 040/30618-339, mobil unter Tel.: 0171-878 1185 
oder Pressesprecherin Simone Miller unter 040/30618-343. Die Karte 
finden Sie im Internet unter unter www.greenpeace.de/gen-mais-karte.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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