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Greenpeace-Protest gegen Urwaldvernichtung vor finnischer Botschaft

Hamburg (ots)

Berlin,  16. 11. 2005 - Greenpeace-Aktivisten
bringen heute die Urwaldzerstörung aus Finnland nach Berlin. Vor die 
finnische Botschaft legen die Umweltschützer 15 Kubikmeter Astwerk 
aus einem abgeholzten Urwald. Auf einem Transparent steht: "Schützt 
Finnlands Urwälder - kein Papier und Holz aus Urwaldzerstörung". Der 
Grund für die Aktion: Die finnische Regierung lässt die letzten 
Urwälder im Norden des Landes weiter abholzen. Deutschland ist 
Finnlands wichtigster Abnehmer des aus diesem Urwaldholz 
hergestellten Papiers.
"Was in Lappland geschieht, ist ein Verbrechen", sagt 
Greenpeace-Waldexperte Oliver Salge. "Mit den letzten Urwäldern 
werden nicht nur zahlreiche Pflanzen- und Tierarten vernichtet - die 
dort lebenden Ureinwohner, die Sami, verlieren zudem ihren 
Lebensraum." Greenpeace fordert von der finnischen Regierung, keine 
Urwälder mehr abzuholzen. Außerdem soll sie die Verhandlungen mit den
Sami zur Lösung des Konfliktes wieder aufnehmen.
Nach einer Klage der Sami hatte ein Gericht in Lappland im Oktober
eine Verfügung erlassen mit der Aufforderung an das staatliche 
finnische Forstamt, den Urwald während des über viele Jahre laufenden
Gerichtsprozesses nicht weiter abzuholzen. Das Forstamt schlägt 
jedoch so lange weiter ein, bis die klagenden Sami eine Art Kaution 
hinterlegt haben. Diese Kaution kann das Forstamt nach finnischem 
Recht als "Vorab-Schadensersatz" einfordern, um mögliche Verluste aus
der Einstellung des Einschlags zu kompensieren. Der geforderte 
"Vorab-Schadensersatz" beläuft sich auf eine Million Euro, die die 
Rentierzüchter niemals aufbringen können. Die 
Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen hat das Vorgehen 
gestern verurteilt und die  finnische Regierung aufgefordert, den 
Einschlag zu stoppen. Doch ungeachtet dessen geht der Einschlag 
weiter. Für viele Sami in Nordfinnland ist die traditionelle 
Rentierhaltung mit frei umher ziehenden Herden die wichtigste 
Lebensgrundlage und Teil der kulturellen Identität.
Seit Anfang Oktober fällt das staatliche finnische Forstamt 
Metsähallitus nahe des Inari-Sees in Nordfinnland wieder im Urwald. 
Greenpeace Untersuchungen haben ergeben, dass der Einschlag im Urwald
sogar gesetzlich geschützte Arten zerstört, wie seltene Baumpilze. 
Der finnische Papierhersteller Stora Enso ist der größte 
Holz-Abnehmer des staatlichen Forstamtes und verarbeitet den Urwald 
zu Zellstoff und Papier, das auch nach Deutschland exportiert wird. 
Nach wie vor verzichtet der Papierkonzern nicht auf das Holz aus 
Urwaldzerstörung. Mit 1,7 Millionen Tonnen jährlich sind deutsche 
Kunden Finnlands wichtigste Papierkäufer. Hier verarbeiten sie das 
Papier zu Zeitschriften, Kopierpapier oder Katalogen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an 
Oliver Salge, Tel.: 0171-603 55 31 oder Pressesprecher Patrick Salize
0171-8780 835. Fotos von der Aktion erhalten Sie unter Tel.: 
040-30618-377, Beta-Material unter Tel. 0172-3243719. Internet-Info: 
www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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