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Giftcocktail per Nabelschnur
WWF und Greenpeace: Umweltgifte werden schon im Mutterleib auf Babys übertragen

Hamburg (ots)

Ungeborenes Leben ist bereits einer Vielzahl von
Chemikalien ausgesetzt. Die heute veröffentlichte Studie "A Present 
for Life" ("Geschenk fürs Leben") von Worldwide Fund for Nature (WWF)
und Greenpeace belegt, dass Industriechemikalien über die Nabelschnur
direkt in den Körper des ungeborenen Kindes gelangen können. Die in 
Blutproben gefundenen Substanzen können für Mutter und Kind 
gesundheitsschädlich sein oder die körperliche und geistige 
Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Greenpeace und der WWF 
fordern, dass durch das neue EU-Chemikaliengesetz REACH gefährliche 
Chemikalien duch sichere Alternativen ersetzt werden.  Die erste 
Lesung des Gesetzestextes für REACH (Registrierung, Evaluierung und 
Autorisierung von Chemikalien) soll im November im EU-Parlament 
stattfinden.
In Kooperation mit der niederländischen Universität Groningen 
wurden 42 Mutterblut,- und 27 Nabelschnurblutproben von werdenden 
Müttern auf acht Chemikaliengruppen untersucht. Die  Proben 
enthielten unter anderem bromierte Flammschutzmittel, künstliche 
Moschusduftstoffe und das verbotene Pestizid DDT. Die 
Industriechemikalien entweichen aus Alltagsprodukten wie 
Konservendosen, Kleidungsstücken oder Lebensmittelverpackungen. Auch 
Plastikspielzeug, beschichtete Pfannen, Kosmetikartikel und Computer 
setzen solche Stoffe frei. Über den Hautkontakt, die Nahrung oder 
beim Atmen gelangen sie in die menschliche Blutbahn.
"Chemiefirmen wie BASF und Ciba behaupten, dass Chemikalien heute 
kein Problem mehr sind", sagt Chemieexpertin Ulrike Kallee von 
Greenpeace. "Diese Ergebnisse zeigen hingegen, dass Kinder nicht 
einmal im Mutterleib vor Schadstoffen sicher sind. Dabei reagieren 
Föten und Neugeborene besonders sensibel auf Schadstoffe".
"Die Reform der EU-Chemiegesetzgebung ist überfällig. Die 
Schlupflöcher im derzeitigen Entwurf der Gesetzgebung müssen 
geschlossen werden", sagt Karl Wagner, Leiter der Chemiekampagne beim
WWF International. "Nach wie vor wollen zahlreiche Firmen nicht auf 
gesundheitsgefährdende Substanzen verzichten. Nur mit gesetzlichen 
Maßnahmen können Innovationen in der Chemieindustrie vorangebracht 
werden, um Risikostoffe durch sichere Alternativen zu ersetzen."
REACH bietet die Chance, Mensch und Umwelt vor den negativen 
Auswirkungen schädlicher Chemikalien zu schützen. Dazu ist es nötig, 
die schädlichsten Stoffe zu identifizieren und aus dem Verkehr zu 
ziehen. "Ziel muss es sein, Chemieproduzenten in die Verantwortung zu
nehmen und sie für die Langzeitwirkungen ihrer Produkte haftbar zu 
machen", so Kallee.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Kallee, Tel. 
040-30618-328 oder die Pressesprecher Jörn Ehlers (WWF), Tel. 
030-308742-12 und Simone Miller (Greenpeace), Tel. 040-30618-343. 
Eine deutsche Zusammenfassung der Studie (3 Seiten) lassen wir Ihnen 
gerne zukommen. Die ganze Studie finden Sie im Internet: www.wwf.de 
und www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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