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Greenpeace: Klimaschutz ist mit Atomkraft nicht zu machen

Hamburg (ots)

4. 9. 2005 - Wirkungsvoller Klimaschutz ist mit
einem Wiedereinstieg in die Atomenergie nicht möglich. Um alle 
Kraftwerke, die klimaschädliches Kohlendioxid austoßen, durch 
Atomenergie zu ersetzen, müssten in Deutschland 60 neue 
Atomkraftwerke gebaut werden. Das ist schon aus technischen Gründen 
unmöglich. Das ist die Kernaussage eines heute präsentierten 
Hintergrundpapiers von Greenpeace. Die Atomenergie auszubauen, wäre 
sogar schädlich für den Klimaschutz, weil das Geld, das in die 
Atomkraft fließt, bei Erneuerbaren Energien fehlt.
"Atomkraft als Klimaretter zu verkaufen, ist bloß ein Vorwand, um 
diese Hochrisikotechnologie schön zu reden. Das ist wie den Belzebub 
ins Haus holen, ohne wenigstens den Teufel los zu werden", so Thomas 
Breuer, Atom-Experte von Greenpeace. Die Gefahren der Atomkraft 
liegen im weiterhin möglichen Super-GAU, dem hochgradig strahlenden 
Atommüll, für den es kein sicheres Endlager gibt, und der Bedrohung 
durch Terroristen.
Auf Wunsch der CDU/CSU hat die Enquete-Kommission des Deutschen 
Bundestages 2002 durchrechnen lassen, wie Klimaschutz durch Atomkraft
in Deutschland auszusehen hätte. Die Kommission kam zu dem Ergebnis, 
dass dazu 60 neue Atomkraftwerke bis 2050 gebaut werden müssten. Das 
hieße, jedes Jahr müssten ein bis zwei neue Atomkraftwerke fertig 
gestellt werden. Der Bau eines einzelnen Atomkraftwerks dauert 
ungefähr acht Jahre. Es müssten also bis zu 16 Atomkraftwerke 
parallel gebaut werden.
"Das ist technisch nicht machbar", so Breuer. Die Kapazitäten zum 
Bau so vieler Atomkraftwerke sind überhaupt nicht vorhanden. Heute 
kann die europäische Reaktorindustrie nicht einmal einen einzigen 
Reaktor ohne fremde Hilfe fertig stellen. Die Fertigung des 
Reaktordruckbehälters für  das finnische AKW Olkiluoto 3 musste 
Siemens/Framatome auf Grund von Engpässen im Unterauftrag an den 
japanischen Konkurrenten Mitsubishi vergeben.
"Aber auch politisch wäre das ein Kamikaze-Kommando", so Breuer. 
75 Prozent der Deutschen wollen kein Atomkraftwerk in ihrer Nähe. 
Sogar 67 Prozent der CDU-Wähler lehnen das ab.
"Klimaschutz ist mit Atomkraft auch deshalb unmöglich, weil die 
Uranressourcen schon beim heutigen Ausbaustand der AKWs weltweit nur 
noch circa 50 Jahre reichen", so Breuer. "Das weiß auch die CDU. 
Heute einen Wiedereinstieg in die Atomtechnologie mit Klimaschutz zu 
begründen, ist vorsätzliche Täuschung der Bevölkerung, um 
Klientelpolitik besser aussehen zu lassen."
Jeder Euro, der in Atomkraft gesteckt wird, fehlt zudem beim 
Ausbau einer nachhaltigen Energiewirtschaft, die auf der Kraft aus 
Sonne Wind, Biomasse, Wasser und Erdwärme beruht. "Nur damit kann 
dauerhaft der Energiehunger der Menschen gestillt werden, ohne diesen
Planeten und sein Klima zu zerstören", sagt Breuer. Greenpeace 
fordert alle Parteien auf, Atomkraftwerke so schnell wie möglich 
abzuschalten und die Energiewende voran zu treiben.
Achtung Redaktion: Rückfragen bitte an Thomas Breuer, Tel.: 0171 /
87 80 820 oder an Pressesprecherin Ortrun Albert, Tel. 040-306 18- 
342 oder mobil 0171 - 87 81 184.  Internet: www.greenpeace.de

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