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Welchen Fisch kann ich noch essen?
Greenpeace stellt neuen Einkaufs-Ratgeber vor

Hamburg (ots)

24. 11. 2009 - Trotz der Bedrohung der
Fischbestände können Verbraucher noch ohne Bedenken Karpfen, 
Pangasius und Forelle essen. Dies empfiehlt die 
Umweltschutzorganisation Greenpeace in der neuen Ausgabe ihres 
Einkaufs-Ratgebers  "Fisch - bedroht, aber beliebt". Bei Rotbarsch, 
Scholle oder Seeteufel fällt die Entscheidung ebenfalls leicht: Diese
gehören derzeit nicht auf den Teller. Genauer hinschauen sollten 
umweltbewusste Verbraucher bei Kabeljau, Heilbutt oder Dorade. Bei 
diesen Fischen hängt es von Fanggebiet und Fangmethode ab, ob ihr 
Kauf noch vertretbar ist. Die beliebten Fischstäbchen sind 
akzeptabel, wenn sie aus Pangasius bestehen. Viele enthalten aber 
immer noch den stark bedrohten Alaska-Seelachs.
"Die Lage der Fischbestände ist weltweit nach wie vor dramatisch, 
viele brauchen endlich eine Pause von der Fischerei", sagt Iris Menn,
Meeres-Expertin von Greenpeace. "Die Politik schafft es nicht, sich 
gegen die Front aus Fischereiländern, Industrie und Handel 
durchzusetzen. Daher spielen die Verbraucher eine wichtige Rolle. Sie
können mit ihrem Kauf dem Handel zeigen, dass sie ein 
umweltfreundliches Angebot im Laden wollen. Und das wirkt bereits."
Wie notwendig dies ist, zeigt die aktuelle politische Entscheidung
zum bedrohten Blauflossen-Thun im Atlantik. Statt eines Fangstopps 
wurden wieder Fangquoten beschlossen, obwohl einige Länder sogar ein 
Handelsverbot vorgeschlagen hatten. Auch in der Europäischen Union 
ist es um die Fischbestände schlecht bestellt, wie Fischereikommissar
Joe Borg im Grünbuch für die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik 
(GFP) im April diesen Jahres feststellte: 88 Prozent der europäischen
Speisefischbestände sind überfischt, 30 Prozent werden sich 
möglicherweise nicht mehr erholen. 93 Prozent des Nordseekabeljaus 
wird gefangen, bevor er sich vermehren kann. Die EU wird im Dezember 
die jährlichen Fangquoten festlegen und dabei vermutlich wieder die 
wissenschaftlichen Empfehlungen überschreiten. Greenpeace fordert, 
diese Empfehlungen bei der Quotenvergabe einzuhalten, die 
Überkapazitäten im Fischfang abzubauen und Meeresschutzgebiete 
einzurichten.
Meeresschutzgebiete und Verbraucherinformationen
Neben seiner Kampagne für Meeresschutzgebiete und gegen 
Überfischung setzt Greenpeace auch auf das Verantwortungsbewußtsein 
des Lebensmittelhandels und die Macht der Verbraucher. Die 
Organisation hat den Einkaufs-Ratgeber aktualisiert, da sich die 
wissenschaftliche Datengrundlage über die Fischbestände jährlich 
ändert. Der Umfang der Untersuchung wurde erweitert. Nun werden rund 
70 Arten sowie 250 Fischbestände und 40 Aquakulturen untersucht. Der 
Verbraucher findet dadurch mehr vertretbare Alternativen zu den 
bedrohten Arten.
Der Fischratgeber ist bei Greenpeace in Hamburg kostenlos 
erhältlich als kleines Heft mit Hintergrundinformationen (27 S.) und 
als Taschenformat zum Mitnehmen in Hamburg, Tel. 040-30618-120, und 
unter http://www.greenpeace.de. Oder als Download unter 
http://www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei. Für iPhone-Nutzer 
wird Anfang des Jahres 2010 eine Applikation mit dem Ratgeber 
erscheinen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Iris Menn, Tel. 
0171-888 0023, oder Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 040-30618-345 
und 0171-8780 835. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-76/77, 
TV-Material unter Tel. 040-30618-375.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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