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Greenpeace: Atomaufsicht hat an der Asse II versagt
Aktivisten setzten Protest auf Förderturm und bei politisch Verantwortlichen fort

Wolfenbüttel/Groß Denkte (ots)

Greenpeace-Aktivisten haben heute
morgen ein 25 Quadratmeter großes Banner mit der Aufschrift: 
"Asse-Gorleben, es gibt keine sicheren Endlager!" auf dem Förderturm 
des Atommüllendlagers Asse II entrollt. Seit Mittwochmorgen 
protestieren die Aktivisten dort gegen die Lagerung von Atommüll in 
Salz. Parallel demonstrieren Aktivisten der Umweltschutzorganisation 
vor einer Podiumsdiskussion zur Asse im benachbarten Groß Denkte, an 
der auch der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander 
(FDP) teilnimmt. Die Aktivisten zeigen Plakate mit den Gesichtern von
Sander und Asse-Gutachter Klaus Kühn, den Verantwortlichen für den 
Asse-Skandal und das geplante Endlager in Gorleben. Heute startet in 
Frankreich ein Transport mit hochradioaktivem Atommüll nach Gorleben.
Wie im Versuchsendlager Asse für leicht- und mittelradioaktiven Müll,
soll in Gorleben ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll in einem 
unsicheren Salzstock entstehen.
"Sander muss von der Atomaufsicht in Niedersachsen entbunden 
werden", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Die Asse ist
einsturzgefährdet und Radioaktivität tritt aus rostenden 
Atommüll-Fässern aus. Diese gefährliche Situation wurde von Sander 
fünf Jahre lang verschwiegen. Wer bei der Atomaufsicht der Asse 
versagt und die Aufhebung des Moratoriums in Gorleben fordert, 
handelt unverantwortlich gegenüber den Menschen in der Region."
Nach Greenpeace vorliegenden Informationen musste das 
niedersächsische Umweltministerium in seinem Statusbericht vom 
September diesen Jahres eingestehen, dass im Jahr 2006 Hinweise auf 
die Einleitung kontaminierte Lauge in tiefere Bereiche des 
Asse-Bergwerks "überlesen" wurden. Laut Bericht wären zudem mehr 
Mitarbeiter für eine bessere Atomaufsicht nötig.
Der ebenfalls von Greenpeace auf den Plakaten gezeigte Klaus Kühn 
war im Jahre 1965 Gründungsmitglied und später Direktor des Instituts
für Tiefenlagerung des Asse-Betreibers, der Gesellschaft für Stahlen-
und Umweltforschung (GSF). 1967 hatte Kühn einen Wassereinbruch in 
der Asse "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 
ausgeschlossen". Im Jahre 1988 kam es jedoch zu Wassereinbrüchen in 
das Atommülllager. Der emeritierte Professor war zuletzt 
wissenschaftlicher Leiter der Asse und hat die Landesregierung in 
Endlagerfragen beraten.
"Kühn kennt das gefährliche Inventar der Asse seit über 40 
Jahren", sagt Smital. "Wissenschaftliche Fehleinschätzungen sind bei 
einem so gefährlichen Thema wie der  Endlagerung nicht hinnehmbar. 
Wie Sander hat auch Kühn als Hauptgutachter für die Asse und auch 
Gorleben versagt." Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, eine 
Entscheidung gegen die Einlagerung von Atommüll in Salz zu treffen 
und den Standort Gorleben aufzugeben. Auch der Salzstock in Gorleben 
hat geologische Schwächen und Kontakt zum Grundwasser.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Heinz Smital, Tel. 
0171-8780 803 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870 
6647. TV-Material auch als Download vom ftp-server erhalten Sie bei 
Nick Davies, Tel. 0171-8781 200, Fotos unter Tel. 040-30618 376. 
Internet: www.greenpeace.de, www.greenpeacefoto.de.

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