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Greenpeace-Schiffe bauen steinernen Schutz gegen zerstörerische Fischerei in Deutscher Bucht
Aktion vor Sylt wird mehrere Wochen dauern

Hamburg (ots)

Mit tonnenschweren Natursteinen schützen
Greenpeace-Aktivisten ab heute ein Gebiet in der Deutschen Bucht, das
"Sylter Außenriff", vor der Zerstörung durch die Fischerei. Die 
Aktivisten an Bord der "Beluga 2", der "Argus" und einem 
Arbeitsschiff werden die Steine über mehrere Wochen westlich vor Sylt
auf den Meeresboden versenken. Der Grund für die Aktion: Das Areal 
wird durch Schleppnetze sowie schwere Saugbagger für den Abbau von 
Sand und Kies bedroht, obwohl die Bundesregierung es als 
Naturschutzgebiet ausgewiesen hat. Insgesamt sollen rund 1000 Steine 
gesetzt werden.
"Wir müssen jetzt handeln, das Meer muss endlich geschützt 
werden", fordert Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace. "Die 
Fischer schaden sich mit ihren zerstörerischen Fangtechniken selbst. 
Wer heute alles wegfängt, wird morgen leere Netze haben."
Besonders verheerend wirken sich Schleppnetze aus. Die Fischer 
ziehen sie über den Meeresgrund und durchpflügen damit den Boden. 
"Die Bundesregierung muss Fischerei, Sand- und Kiesabbau in den 
Schutzgebieten verbieten. Nur so lassen sich Arten und Lebensräume 
schützen. Nur so haben die Fischbestände eine Chance sich zu 
erholen," sagt Iris Menn.
Das "Sylter Außenriff" ist eines der seltenen Steinriffe in der 
Nordsee. Die Steine ermöglichen vielfältiges Leben: Angefangen von 
Tieren, die auf ihnen festsitzen, über Fische, die zwischen ihnen 
Nahrung und Schutz finden, bis zu Schweinswalen, die vor allem zur 
Paarung und Geburt in das Schutzgebiet kommen. Während dieser 
kräftezehrenden Phase finden die in Europa am stärksten bedrohten 
Wale dort ausreichend Nahrung. Bedrohte Fischarten im "Sylter 
Außenriff" sind Finte und Flussneunauge. Intakte Schutzgebiete wirken
wie eine Atempause für die Meere. Fischbestände können sich in 
Schutzgebieten erholen und Fischer künftig außerhalb dieser Gebiete 
wieder mehr Fisch fangen.
Deutschland hat sich wie die meisten Länder der Welt im Rahmen der
Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD) vepflichtet, den Verlust 
der Artenvielfalt aufzuhalten und ein weltweites Netzwerk von 
Schutzgebieten zu errichten. Zusätzlich muss Deutschland durch die 
Anfang 2008 verabschiedete Europäische 
Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie  einen "Guten Umweltzustand" der 
Europäischen Meere bis zum Jahr 2020 erreichen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Iris Menn, auf der 
"Beluga 2" zu erreichen über Satellit unter 0088-16 214 14 862 oder 
0088-16 214 17 778, und Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0088-16 414
23 871. In Hamburg erreichen Sie den Meeresexperten Thilo Maack unter
040-30618 359. Fotos der Aktion erhalten Sie unter 040-30618 377, 
BetaSP-Material unter 0175-5891 718.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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