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Spritschlucker als Klimaschweine
Greenpeace protestiert vor dem Audi-Forum in Ingolstadt

Ingolstadt (ots)

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace
protestiert heute vor dem Audi-Forum in Ingolstadt gegen die 
klimaschädigende Modellpolitik des Autoherstellers. Fünfzehn 
Aktivisten bauen einen Audi A3 und einen Q7-Geländewagen mit rosa 
Farbe, Schnauze und Ohren zu "Klimaschweinen" um. Hinter den 
Fahrzeugen sind bis zu sieben Meter hohe und neun Meter lange 
Stoff-Wolken aufgeblasen, die den übermäßigen Kohlendioxid-Ausstoß 
der Autos symbolisieren. Auf den Säcken und auf einem Banner ist zu 
lesen: "Audi produziert Klimaschweine". Daneben steht das SmILE-Auto 
von Greenpeace mit einem sehr viel kleineren Kohlendioxid-Sack. Es 
zeigt, wie mit heutiger Technologie der Spritverbrauch eines 
Serienfahrzeuges halbiert werden kann.
"Seit Jahren geben Autohersteller wie Audi Versprechungen zum 
Klimaschutz ab, die sie nicht halten", sagt Marc Specowius, 
Verkehrsexperte von Greenpeace. "Es sind vor allem die deutschen 
Unternehmen, die aus der Selbstverpflichtung der Autoindustrie zum 
Klimaschutz eine Luftblase machen." Der Kohlendioxid-Ausstoß der 2006
produzierten Audi lag im Schnitt bei 179 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro
Kilometer, dass entspricht rund 7,5 Litern Benzin. Laut 
Selbstverpflichtung der europäischen Automobilindustrie dürfen 
Neufahrzeuge ab 2008 nur noch 140 Gramm pro Kilometer ausstoßen. Das 
ist nicht mehr zu erreichen. "Audi hat ein besonders breites Angebot 
an spritschluckenden und klimaschädlichen Fahrzeugen. Der Q7 mit 
einem CO2-Ausstoß von bis zu 309 Gramm pro Kilometer ist ein 
richtiges Klimaschwein."
Greenpeace fordert für die Autoindustrie einen verbindlichen 
CO2-Grenzwert von 100 Gramm pro Kilometer bis 2012. Audi müsse daher 
die klima-relevanten Emissionen seiner Neufahrzeuge entsprechend 
absenken. "Spritsparende Fahrzeuge dürfen nicht länger ein 
Nischenprodukt sein," fordert Specowius. "Vor allem bei den 
Verkaufsschlagern, die maßgeblich den Flottenverbrauch bestimmen, 
muss der Verbrauch reduziert werden. Und das funktioniert nur, wenn 
nicht immer schwerere Wagen gebaut werden, die allein durch ihre 
Masse mehr verbrauchen. Der Q7 wiegt über zwei Tonnen. Auch die 
deutschen Hersteller müssen akzeptieren, dass Autos in Zukunft wieder
leichter werden müssen."
Die notwendige Technologie dafür ist längst bekannt und sogar 
umgesetzt: Das beweist Greenpeace mit seinem SmILE-Fahrzeug. Beim 
SmILE-Prinzip (Small, Intelligent, Light, Efficient) werden Autos 
kompakt gebaut und mit intelligenter Technik betrieben. Sie müssen 
leicht und effizient sein. Dieses technische Konzept erlaubt es, den 
Spritverbrauch der meisten Serienmodelle bis zur Hälfte zu 
reduzieren. Es funktioniert mit vorhandener Technik, ohne Mehrkosten 
und ohne Einbußen bei Fahreigenschaften und Sicherheit. Das 
SmILE-Prinzip hat Greenpeace schon 1996 erfolgreich mit dem Umbau 
eines serienmäßigen Renault Twingo verwirklicht, dessen Verbrauch mit
drei Litern gegenüber dem ursprünglichen Fahrzeug um 50 Prozent 
niedriger liegt.
Gestern waren die Umweltschützer bei BMW in München.
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an
Marc Specowius unter Tel. 0160-58 14 942 oder
Pressesprecher Jan Haase unter 0171-87 00 675.
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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