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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Video-Überwachung: Was nicht weiterhilft von Sebastian Heinrich

Regensburg (ots)

Die Tritt-Attacke auf eine wehrlose Frau, der Versuch, einen Obdachlosen anzuzünden: Zwei widerwärtige Gewalttaten in der Berliner U-Bahn erschüttern die Öffentlichkeit. Und sie lösen bei manchen Politikern den altbekannten Reflex aus: nach härteren Gesetzen, mehr Überwachung. Der Reflex ist verständlich, weil den Bürgern nach solchen Taten Angst und Bange wird - und weil Politiker Stärke zeigen wollen. Doch der Reflex hilft den Menschen nicht weiter. Mehr Überwachung und härtere Gesetze: Das klingt zwar gut, hilft aber recht wenig. Die Überwachung ist schon jetzt weit ausgebaut und, wie in den beiden genannten Fällen, manchmal hilfreich bei der Fahndung nach Tätern. Und auch das Strafgesetzbuch erlaubt ausreichend harte Sanktionen. Das Problem ist eher die Anwendung der Gesetze. Dazu wären an vielen Orten mehr Polizisten, Staatsanwälte und Richter nötig. Das ist zwar viel teurer als neue Gesetze, aber wirksam. Zu einer ehrlichen Debatte gehört aber auch das: Ekelhafte Gewalttaten wie die in Berlin hat es leider immer schon gegeben - laut Kriminalstatistiken sind sie in den vergangenen Jahren eher seltener geworden. Heute reagiert die Öffentlichkeit sensibler darauf. Und das ist auch gut so.

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