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Bundesvereinigung Lebenshilfe

Lebenshilfe ist empört: Geistig behinderte Sportler sind für die Paralympics 2008 in Peking gesperrt

Marburg (ots)

Empört ist die Bundesvereinigung Lebenshilfe über die
*Entscheidung des in Bonn ansässigen Internationalen Paralympischen
Komitees (IPC), alle Athleten mit geistiger Behinderung von den
Paralympischen Spielen 2008 in Peking auszuschließen. Schon bei den
Paralympics 2004 in Athen durften geistig behinderte Sportlerinnen
und Sportler nicht starten, weil sich vier Jahre zuvor in Sydney die
spanische Basketballmannschaft die Goldmedaille durch Betrug
erschlichen hatte. Wie sich später herausstellte, waren die Spanier
mehrheitlich mit Spielern angetreten, die gar nicht geistig behindert
sind.
"Es ist für uns eine Riesenenttäuschung, dass es dem IPC in den
zurückliegenden sechs Jahren nicht gelungen ist, sich auf ein
Regelwerk für Athleten mit geistiger Behinderung zu einigen", 
kritisiert Robert Antretter, Bundesvorsitzender der Lebenshilfe. Aus
Sicht der Lebenshilfe liegen genügend Prüfkriterien vor, um die
geistige Behinderung eines Sportlers nachweisen zu können, etwa die
Bestimmung des Intelligenzquotienten von 75 oder weniger. "Die
Teilnehmer der am 27. August in Deutschland beginnenden
Fußballweltmeisterschaft der Menschen mit geistiger und
Lernbehinderung werden doch auch genau getestet. Warum ist das bei
den Paralympics nicht ausreichend?", fragt der Bundesvorsitzende der
Lebenshilfe. In einem Brief an Phil Craven, den Präsidenten des IPC,
verlangt er schnelle Aufklärung. Für Antretter grenzt das Ganze schon
an Sippenhaft: "Bei der Tour de France wird doch auch nicht eine
ganze Nation gesperrt, weil ein Fahrer aus diesem Land unter
Dopingverdacht steht. Obendrein haben bei den Paralympics allein
nicht behinderte Sportler betrogen, nicht die mit Behinderung."
Hinweis an die Redaktionen:
Per E-Mail können Sie eine Expertise zum Thema von Prof. Dr. Georg
Theunissen, Institut für Rehabilitationspädagogik an der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, erhalten.
Zum Thema veranstaltet die Bundesvereinigung Lebenshilfe während
der Fußball-WM der Menschen mit Behinderung ein Symposium am 1./2.
September im Mercure Hotel Duisburg.
* Briefe des IPC, die dies belegen, liegen uns vor.

Pressekontakt:

Peer Brocke
Pressestelle der Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg
Tel.: 06421/491-129, e-Mail: presse@lebenshilfe.de

Original-Content von: Bundesvereinigung Lebenshilfe, übermittelt durch news aktuell

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