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Bundesvereinigung Lebenshilfe

Lebenshilfe appelliert an die Bundeskanzlerin: Die Politik muss der Forschung Grenzen setzen

Berlin/Marburg (ots)

Die Freiheit der Forschung ist für
Deutschland von hoher Bedeutung. Aber es gibt auch Grenzen, die nicht
überschritten werden dürfen - etwa wenn es um fremdnützige Eingriffe 
an nichteinwilligungsfähigen Menschen geht. Darauf wies Robert 
Antretter, Bundesvorsitzender der Lebenshilfe für Menschen mit 
geistiger Behinderung, bei einem Treffen des Deutschen 
Behindertenrats (DBR) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt
in Berlin hin.
In letzter Minute konnte die Lebenshilfe verhindern, dass mit dem 
neuen Gewebegesetz eine Knochenmarkspende von erwachsenen 
nichteinwilligungsfähigen Personen unter gewissen Bedingungen 
zulässig gewesen wäre.  Robert Antretter: "Es bestand die Gefahr, 
dass unter dem Dach des Gewebegesetzes in Deutschland anerkannte 
Mindeststandards der Bioethik weit unterschritten worden wären." Er 
bedankte sich bei Kanzlerin Merkel für die Unterstützung der 
Bundesregierung, dass diese Bedrohung abgewendet werden konnte.
Der Lebenshilfe-Vorsitzende machte auch deutlich, dass sein 
Verband auf gar keinen Fall eine forschungsfeindliche Organisation 
sei. Behinderte Menschen und ihre Familien hätten in den vergangenen 
Jahrzehnten vielfach von den Errungenschaften der Wissenschaft 
profitiert. "Doch gerade Eltern mit geistig behinderten Kindern sind 
die Erinnerungen an die schreckliche Nazi-Herrschaft auch heute noch 
gegenwärtig. Diese Zeit hat gezeigt, dass die Forschung auch 
missbraucht werden kann. Deshalb werden wir als Lebenshilfe immer 
wachsam sein, wenn es um Eingriffe an nichteinwilligungsfähigen 
Menschen geht."
Die Bundeskanzlerin äußerte durchaus Verständnis für diese 
kritische Haltung. "Der Mensch", betonte Merkel, "darf nicht alles 
tun, was er kann."
Abdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten

Pressekontakt:

Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung
Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg,
Peer Brocke, 06421/491-129, peer.brocke@lebenshilfe.de

Original-Content von: Bundesvereinigung Lebenshilfe, übermittelt durch news aktuell

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