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Kommentar von "nd.DerTag" über die heikle Mission der brasilianischen Diplomatie

Berlin (ots)

Mit Lula an der Spit­ze der Regie­rung möch­te Bra­si­li­en auch inter­na­tio­nal wie­der respek­tiert wer­den. Trotz der enor­men innen­po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Pro­ble­me, die vier Jah­re Bol­so­na­ro hin­ter­las­sen haben, legt Latein­ame­ri­kas größ­tes Land auf dem Gebiet der Diplo­ma­tie los wie Feu­er­wehr. Man hat sich nicht weni­ger vor­ge­nom­men, als das gefähr­li­che Feu­er in der fer­nen Ukrai­ne löschen zu hel­fen. Das ist kein Wider­spruch: Die glo­ba­len Schock­wel­len des Krie­ges für die Welt­wirt­schaft, das Sank­ti­ons­re­gime des Wes­tens gegen Russ­land und der Kon­fron­ta­ti­ons­kurs der um die Wet­te rüs­ten­den Kon­kur­ren­ten USA und Chi­na behin­dern auch eine Bes­se­rung der Lage in Bra­si­li­en. Beim Import von Dün­ge­mit­teln aus Russ­land und Bela­rus ste­hen eige­ne Inter­es­sen auf dem Spiel. Chi­na ist nicht nur wich­tigs­ter Han­dels­part­ner, son­dern auch in der Lage, das wei­te­re Vor­ge­hen des Kreml in dem Kon­flikt zu beein­flus­sen. Auf Lulas Besuch dort folg­te nun der des rus­si­schen Außen­mi­nis­ters Law­row in Bra­sí­lia. Ein Wun­der hat sich dabei nicht getan. Doch wenn es dar­um geht, das Blut­ver­gie­ßen in der Ukrai­ne zu ver­kür­zen, wäre jeder Mil­li­me­ter Bewe­gung ein Gewinn. Das geschieht kaum auf offe­ner Büh­ne, son­dern eher im Hintergrund.

Gut sicht­bar ist hin­ge­gen, dass Bra­si­li­ens aus den Fes­seln gelös­te Diplo­ma­tie wie­der ihrem Prin­zip folgt, den Mul­ti­la­te­ra­lis­mus zu beför­dern. Daher redet man mit allen für die Kon­flikt­lö­sung nöti­gen Sei­ten, auch wenn - wie bei Lula und Law­row - die Wer­te­ska­la weit aus­ein­an­der­klafft. Grö­ßer ist die Schnitt­men­ge bei der Bewer­tung des Kon­flikts als Stell­ver­tre­ter­krieg. Beleh­run­gen durch die USA machen da wenig Ein­druck. Mit deren eige­ner Ach­tung vor frem­der Sou­ve­rä­ni­tät hat man schließ­lich Erfah­run­gen.

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