Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

neues deutschland: Entwurf zu einem Einwanderungsgesetz kommentiert: Halbe Therapie

Berlin (ots)

Deutschland ist auch im Umgang mit Migration ein gespaltenes Land. Das betrifft nicht nur die Haltung der Bevölkerung oder der Parteien, sondern auch die innere Staatslogik. Gefangen in einer nationalen Schizophrenie, kämpfen die nackte Abwehr von Migranten und die von der Wirtschaft getriebene Einsicht in die eigenen Bedürfnisse als Grundimpulse um Vorherrschaft. Absehbar ist, dass die Migrationsbefürwortung letzten Endes siegt, weil die Interessen der Wirtschaft, die ohne Blutzufuhr der Migration nicht zu befriedigen sind, stärker sein werden. Es handelt sich um die ganz normale Spaltung und Auslese, die zum Wesen dieser Gesellschaft gehört und ihr Funktionieren sichert. Den Preis zahlen in diesem wie in allen anderen Fällen die Chancenlosen - Inländer und Ausländer gleichermaßen, die Bildungsfernen etwa und die Flüchtlinge. Spricht dies für oder gegen ein Einwanderungsgesetz? Das Gesetz bringt Ordnung in das bestehende Paragrafenwirrwarr, schafft weitere Erleichterungen für Zuwanderung - schon jetzt ist Deutschland längst eines der zuwanderungsfreundlichen Länder, was die Fachkräftezuwanderung betrifft - und es wird langfristig zur Toleranz gegenüber Migration beitragen. Ob gut oder schlecht, dies ist der Gang der Dinge. Spaltungen verringert das Gesetz nicht, es folgt vielmehr der Tendenz ihrer Globalisierung. Was daraus folgt, ist offen. Spaltung der Linken? Aufstand der Rechten? Liberalisierung? Was das Gesetz nicht ersetzt, ist der Kampf um die Rechte derer, die mit ihm nicht gemeint sind.

Pressekontakt:

neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 19.11.2018 – 17:44

    neues deutschland: Kommentar zum deutsch-saudischen Verhältnis: Abgekühlte Beziehung

    Berlin (ots) - Bisher konnte man der Bundesregierung nicht über den Weg trauen, wenn sie Korrekturen in ihrer Politik gegenüber Saudi-Arabien ankündigte. Im gemeinsamen Koalitionsvertrag versprachen Union und SPD, keine Rüstungsgüter mehr an Staaten zu liefern, die am Krieg in Jemen beteiligt sind. Doch in Wirklichkeit wurde Saudi-Arabien weiter hochgerüstet. ...

  • 19.11.2018 – 16:54

    neues deutschland: Fernsehmoderator Scobel gegen Quotenmessung für Kultursender

    Berlin (ots) - Der Fernsehjournalist und -Moderator Gert Scobel hält die Quotenmessung für Kultursender wie 3sat, Arte oder Phoenix für "Unsinn". Denn "sie ist ja überhaupt nur erfunden worden, um den ökonomischen Wert einer Minute Sendezeit für die Werbung festzustellen. Wir senden aber gar keine Werbung, also ergibt das keinen Sinn", sagt er im Interview mit ...