Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung mehr verpassen.

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung

NRZ: Groschek lobt Minderheitsregierung - von MANFRED LACHNIET

Essen (ots)

Die NRW-SPD zeigt vor dem Beginn von Gesprächen mit der Union über eine mögliche Regierungsbildung Sympathien für eine Minderheitsregierung. Der Landesvorsitzende Michael Groschek rechnet in einem solchen Fall mit größeren Handlungsspielräumen für die SPD. Das sagte er der NRZ. Nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen sei nun eine neue Situation entstanden, verteidigte Groschek die Kehrtwende. "Damit geht die SPD verantwortungsvoll um." Trotz der Bereitschaft, nun ergebnisoffene Gespräche zu führen, "bleibt unser Misstrauen gegenüber der Merkel-Union bestehen", beteuerte der SPD-Landeschef. Groschek betonte zudem, es gäbe vor den Gesprächen keine Vorfestlegung. "Die Verantwortung unserer Partei besteht nicht automatisch darin, das sie sich für den Eintritt in eine große Koalition zur Verfügung halten muss." Auch eine Minderheitsregierung sei eine denkbare Option, so der Landesvorsitzende. Eine auf Bundesebene bislang noch nicht bewusst erprobte Minderheitsregierung hätte nach Ansicht von Groschek viele Vorteile: "Die Zwänge einer Großen Koalition würden fortfallen". Für die SPD könnten sich so "größere Handlungsspielräume" ergeben, "etwa bei der Einführung eines Einwanderungsgesetzes, das Deutschland dringend braucht". Zudem könnte so der Bundestag gestärkt werden, "weil die Regierung ihre Mehrheiten von Fall zu Fall suchen müsste". Zudem müsse eine Minderheitsregierung keine Löung für die Ewigkeit sein, gab Groschek zu bedenken: "2019 ist Europawahl. Zu dem Zeitpunkt können wir die Verantwortung zurück in die Hände der Wählerinnen und Wähler geben" - sprich auch im Bund neu wählen lassen. Die nordrhein-westfälische SPD hat zwischen 2010 und 2012 gute Erfahrungen mit einer Minderheitsregierung gemeinsam mit den Grünen gemacht. Die damalige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft konnte für verschiedene Projekte wie der Schulreform, dem Stärkungspakt Stadtfinanzen oder der Abschaffung der Studiengebühren wechselnde Mehrheiten organisieren. Die "Koalition der Einladung" scheiterte seinerzeit an der Verbaschiedung des Haushalts. Bei den Neuwahlen setzten sich SPD und Grüne klar durch.

Pressekontakt:

Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Weitere Storys: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
  • 06.12.2017 – 18:41

    NRZ: NRW: Lehrer wollen nicht an Grundschulen

    Essen (ots) - Das NRW- Schulministerium hat weiterhin massive Probleme, offene Stellen an den Grundschulen zu besetzen. Zwar ist die Besetzungsquote laut Ministerium seit den Sommerferien gestiegen, doch beinahe jede zweite ausgeschriebene Lehrerstelle ist immer noch frei. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte im Herbst rund 2400 Lehrkräfte angeschrieben, ob sie sich vorstellen könnten, für zwei Jahre an einer ...

  • 01.12.2017 – 20:00

    NRZ: Azubis in NRW fahren bald günstiger mit VRR - von STEPHAN HERMSEN

    Essen (ots) - Neben der üblichen Preiserhöhung zum Jahreswechsel startet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zum Jahreswechsel auch etliche neue Angebote. Ein Ziel: Junge Menschen frühzeitig mit attraktiven Angeboten an Bus und Bahn binden. Deswegen ist für den VRR nicht nur das Semesterticket trotz der immer wiederkehrenden Diskussionen mit den ...

  • 30.11.2017 – 19:00

    NRZ: Meinung an der SPD-Basis nicht einhellig - von MANFRED LACHNIET

    Essen (ots) - Es ist gut, dass in der SPD eifrig diskutiert wird, ob eine erneute Große Koalition sinnvoll ist oder nicht. Dass die allermeisten Vorsitzenden und Funktionäre gegen eine neue GroKo wettern, ist parteiintern nachvollziehbar: Das laute Nein erhöht den Druck auf die CDU und außerdem will niemand den Vorsitzenden Martin Schulz weiter beschädigen. Wer ...