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Westfalenpost: Frischer Wind Ulla Schmidt und die Gesundheitskosten

Hagen (ots)

Von Stefan Pohl
Der Vorstoß der alten und neuen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt
hat Bewegung in die gesundheitspolitische Debatte gebracht. Wertend 
ausgedrückt: Es weht wieder ein frischer Wind, nachdem die 
Großkoalitionäre wegen ihrer unüberbrückbaren Meinungsunterschiede 
das Minenfeld Gesundheit vertagt haben.
 Die Ministerin nimmt es offenbar in Kauf, dass erst ein paar Minen -
möglicherweise auch in ihre Richtung - explodieren müssen, damit der 
noch lange Weg zu einem bezahlbaren Gesundheitssystem frei wird. Und 
um nichts anderes geht es ihr, wenn sie mit unerschütterlichem 
Selbstbewusstsein die deutliche Reduzierung der Zahl der gesetzlichen
Krankenkassen und den Verzicht von Ärzten auf den mehrfachen 
Vergütungssatz bei der Behandlung von Privatpatienten anregt - eine 
mittlere Revolution. Kampfbegriffe wie Einheits-Medizin oder 
Sozialneid, die schon wieder zu hören sind, sind da gänzlich fehl am 
Platze. Ebenso wie die Stimmen, die jetzt reflexhaft den Ruin von 
Krankenhäusern und Privatpraxen beschwören. Das Fehlen der 
Mehrfach-Vergütungen würde allenfalls bestehende Entwicklungen in 
diese Richtung beschleunigen.
 Dass die Debatte auch die Patienten aufwühlt, liegt am dualen System
von gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Die Ärzte werden 
vehement bestreiten, Privatversicherte zu bevorzugen, aber die Klagen
darüber häufen sich, seitdem die Vergütungen der gesetzlichen Kassen 
sinken. Ob Wartezeiten, Medikamente oder Behandlungsaufwand - der 
Ärger vieler Kassenpatienten wächst. Der Vorstoß Ulla Schmidts ist 
daher nicht nur ein Beitrag zur Kosten-Dämpfung.

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