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Westfalenpost: Im Ausbildungsstau Gewerkschafter wollen Verkehr lahmlegen

Hagen (ots)

Von Winfried Dolderer
Man darf es vielleicht eine Verzweiflungstat nennen, was die 
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi von heute an auf deutschen 
Straßenkreuzungen und in Fußgängerzonen anzurichten gedenkt. Die 
Verzweiflung könnte man ja auch nachfühlen - über die Lage auf dem 
Lehrstellenmarkt wie über die der Gewerkschaften, deren 
Mitgliederzahl und politischer Einfluss dramatisch schrumpfen.
 Da liegt die Versuchung nahe, sich mit spektakulären Aktionen, gerne
auch am Rande der Ordnungswidrigkeit, in Erinnerung zu bringen. So 
wird denn in den nächsten Tagen bis zum Wahltermin die Verdi-Jugend 
mit dem Segen der Gewerkschaftsoberen in ausgewählten Innenstädten 
punktuell und zeitweilig den Verkehr blockieren, um ihrem Wunsch nach
einer Lehrstellenabgabe Nachdruck zu verleihen.
 Über die Forderung lässt sich streiten. Über die Notlage, der sie 
gilt, schon weniger. Die Zahl der Jugendlichen, die auf dem 
Ausbildungsmarkt leer ausgehen, ist regelmäßig weit größer als aus 
der Statistik ersichtlich; 2004 waren es 44 Prozent der Bewerber. Und
wenn sich drei Viertel der Unternehmen der Verantwortung für den 
Nachwuchs ganz verweigern, so zeugt dies auch von kollektiver 
Blindheit, denn die Zukunft, in der an qualifizierten Arbeitskräften 
Mangel sein wird, ist so fern nicht.
 Über all das wollen die Jung-Gewerkschafter mit Passanten und 
Autofahrern ins Gespräch kommen. Die Frage ist, ob die es hören 
wollen, wenn sie im Stau stehen, und sei es nur für zehn Minuten. Die
Zahl der Lehrstellen lässt sich so jedenfalls nicht steigern. 
Allenfalls der Ärger über Gewerkschaften.

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