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Westfalenpost: Putins doppeltes Problem
Kommentar von Michael Backfisch zum Anschlag in St. Petersburg

Hagen (ots)

Unbestreitbar hat Russlands Präsident Putin ein zweifaches Islamismus-Problem. Mit seiner Militär-Intervention in Syrien hat er nicht nur Russland als wiederauferstandene Weltmacht etabliert. Er hat sich mit seiner Kampagne gegen die IS-Terrormiliz den Hass der Extremisten zugezogen. Die Bombenexplosion in einem russischen Urlaubsflieger mit 224 Toten im Oktober 2015 war ein erstes Terror-Fanal. Doch auch an Russlands Südgrenze, im Nordkaukasus, brodelt das Feuer des Islamismus. Tausende von jungen zornigen Männern in den ehemaligen Sowjetrepubliken haben wenig wirtschaftliche Perspektiven. Viele flüchten ins kriminelle Milieu oder schließen sich den Todesschwadronen des IS in Syrien oder im Irak an. Tausende Kämpfer sollen aus Ländern wie Kirgistan, Usbekistan oder Tadschikistan stammen. Nach der Bombenexplosion von St. Petersburg ist klar: Russlands Angriffsfläche ist größer, als sich dies Putin vermutlich bislang eingestanden hat. Die Gefahr wird umso größer, sollten Tausende IS-Kämpfer in den Nordkaukasus zurückkehren. Ein Szenario, das angesichts des schrumpfenden Territoriums des Kalifats in Syrien und im Irak sehr wahrscheinlich ist. Für Schadenfreude bietet dies allerdings keinen Anlass - auch wenn man der Politik Putins kritisch gegenüber steht. Viele Staaten stehen im Fadenkreuz islamistischer Extremisten. Seit 2015 wurden Paris, Brüssel, Nizza, Berlin, London und nun St. Petersburg erschüttert. Die Bekämpfung des Terrors wird noch etliche Jahre dauern, manche reden von einer Generationen-Aufgabe. Aber es gibt nur ein Rezept: enge internationale Abstimmung, Austausch von Geheimdienst-Informationen und digitale Aufrüstung gegen die Propaganda-Kanäle der Dschihadisten.

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