Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Eine Chance

Hagen (ots)

Magna soll Opel in die Erfolgsspur bringen
Von Sven Nölting
Nun also doch: General Motors ist bereit, einen Schlussstrich unter 
die gemeinsame Geschichte mit Opel zu ziehen und die frühere Tochter 
zu verkaufen. Mehr noch: Die Amerikaner wollen die frühere Tochter in
Hände des Zulieferers Magna abgeben - die Wunschlösung aller 
deutschen Beteiligten. In den Opel-Werken und in den Reihen der 
Berliner Regierungsparteien war die Erleichterung gestern spürbar.
 Verständlich. Den Opel-Beschäftigten bleiben damit die 
Unwägbarkeiten eines neuerlichen Sanierungsversuchs der ungeliebten 
bisherigen US-Mutter erspart, die nach überstandener Insolvenz selbst
noch auf wackeligen Beinen steht. Auch müssen sie nicht mehr 
fürchten, dass der misstrauisch beäugte Finanzinvestor RHJ über ihr 
Schicksal entscheidet. Und die Bundesregierung kann mitten im 
Wahlkampf einen Erfolg feiern - statt sich für eine peinliche 
Schlappe rechtfertigen zu müssen und in einen deutsch-amerikanischen 
Konflikt getrieben zu werden.
 Die Spekulationen, dass GM Opel behalten wolle, erweisen sich nun 
als Verhandlungstaktik. Der US-Konzern hätte sich dies nicht leisten 
können - wird sich sein Einlenken aber durch weitere Zugeständnisse 
bezahlen lassen. Hoffentlich nicht noch mehr durch den deutschen 
Steuerzahler.
 Aber dass die zermürbende, monatelange Hängepartie um Opel endlich 
vorbei ist, dass GM und die Bundesregierung sich zumindestens im 
Grundsatz über den Käufer geeinigt haben: das ist dennoch eine gute 
Nachricht. Auch wenn dies für Opel nur den ersten Schritt in eine 
nach wie vor ungewisse Zukunft bedeutet. Der Eigentümerwechsel ist 
eine Chance - nicht mehr. Gerettet ist der Autobauer damit noch lange
nicht. Denn trotz der Absatzerfolge durch die Abwrackprämie und der 
milliardenschweren Staatshilfe stehen den 25 000 Beschäftigten in 
Deutschland und ihren Kollegen in Europa schmerzhafte Einschnitte 
bevor. Die Erleichterung über den Zuschlag für Magna nimmt ihnen 
nicht die Angst um den Arbeitsplatz.
 Und so viel ist jetzt schon klar: Der Sanierung mitten in der 
Wirtschaftskrise werden tausende Stellen zum Opfer fallen, auch 
Werksschließungen sind nicht ausgeschlossen. Der Konflikt darüber ist
schon programmiert. Ein schwieriger Start für Magna und seine 
russischen Partner. Der Zulieferer muss erst noch beweisen, dass er 
Opel zurück in die Erfolgsspur bringen kann.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 08.09.2009 – 19:24

    Westfalenpost: Schadensbegrenzung

    Hagen (ots) - Merkel leitet Afghanistan-Debatte ein Von Jörg Fleischer Die Bundeskanzlerin hat sich zu Afghanistan bislang eher selten zu Wort gemeldet. Mit der Konsequenz, dass es in der deutschen Öffentlichkeit an einer umfassenden Debatte über den Einsatz am Hindukusch fehlt. Merkel fasste dieses Thema eher mit spitzen Fingern an und überließ es anderen. Etwa ihrem Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Er hat jedoch dazu beigetragen, dass es mehr ...

  • 04.09.2009 – 19:41

    Westfalenpost: Ein schwarzer Tag

    Hagen (ots) - Offenbar Zivilisten Opfer von Nato-Angriff Von Jörg Fleischer Die Folgen des schweren Nato-Bombardements sind noch gar nicht absehbar. Viel spricht dafür, dass es Unschuldige traf. Ein schwarzer Tag für die Schutztruppe am Hindukusch. Ihre Mission wird ab sofort noch gefährlicher. Denn jedes sinnlose Blutvergießen, so wie dieses eines war, erschüttert das Vertrauen der Bevölkerung in die Soldaten, die eigentlich die Helfer der Afghanen sein ...

  • 03.09.2009 – 19:41

    Westfalenpost: Nicht gut gemacht

    Hagen (ots) - Althaus´ Rücktritt unvermeidlich Von Martin Korte "Thüringen - gut gemacht." Mit diesem Motto zogen Dieter Althaus und seine CDU in den Landtagswahlkampf - und kassierten am vergangenen Sonntag die Quittung für eine rückwärtsgewandte, realitätsferne Politik. Nun macht der Ministerpräsident, einst Hoffnungsträger der CDU im Osten Deutschlands, den Weg frei für eine schwarz-rote Koalition. Sein letzter Dienst für die Christdemokraten. Der ...