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Westfalenpost: Überflüssige Aufwertung

Hagen (ots)

Altkanzler Schröders Besuch im Iran
Von Jörg Bartmann
Der Besuch des Altkanzlers im Iran wirft mehr Fragen auf, als dass er
plausible Antworten geben kann. Gerhard Schröder, der Machtmensch mit
Hang zu Schnellschüssen, nimmt für sich in Anspruch, dass der 
Auftritt in Teheran rein privat gewesen sei. Schon das ist 
nachweislich falsch. Als ehemaliger Bundeskanzler ist bei 
Auslandsreisen das Auwärtige Amt eingebunden. Außerdem lag kein Grund
vor, sich mit dem Präsidenten und Holocaustleugner Ahmadinedschad zu 
treffen. Es sei denn, Gerhard Schröder sieht sich dazu befähigt, die 
Mauern zwischen dem isolierten Staat und dem Westen einzureißen. Man 
mag es kaum glauben, dass er der entscheidende Vermittler in dieser 
verzwickten Lage für die EU und US-Präsident Obama sein kann. Denn 
eins ist sicher: In dieser Vermittlungsrolle ist kein Provokateur 
oder Macho vonnöten.
Auch wenn Schröder sich über seine Visite nicht äußern möchte, muss 
er schnell klar stellen, dass er aus taktischen Gründen nicht die 
Moral hinter Geschäftsinteressen einordnet. Sein Treffen mit 
Ahmadinedschad war kein simples Kaffekränzchen, eher eine 
überflüssige Aufwertung mit möglichen wirtschaftlichen Interessen. 
Der Iran verfügt über erhebliche Erdgasvorkommen und als Vertreter 
der russischen Industrie ist Schröder gerade in Energiefragen stark 
eingebunden. Dass er bei seinem Gazprom-Engagement kein Fettnäpfchen 
ausließ, macht die Sache nicht besser. Schröders Mission, sein 
Gebaren mutet seltsam an.

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