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Westfalenpost: Es war mal bedeutend

Hagen (ots)

Das Amt des Wirtschaftsministers leidet
Von Bodo Zapp
Bundeswirtschaftsminister - das war mal ein Amt mit höchstem Ansehen.
Ludwig Erhardt, Otto Graf Lambsdorff - lang ist's her, dass Politiker
in dieser Führungsfunktion Maßstäbe setzten und entscheidende Weichen
für die wirtschaftliche Entwicklung stellten. Mit Urteilen wie 
"früher war alles besser" sollte man zurückhaltend sein, doch ist 
eine schleichende Entwertung der Gestaltungskraft dieses Amtes nicht 
zu übersehen.
Michael Glos war der falsche Mann im persönlichen Zufallsamt, zudem 
noch zur falschen Zeit. Ob sein Nachfolger ein anderes Kaliber ist, 
ob ihn die Wirtschaft jenseits von Lippenbekenntnissen voll 
akzeptiert und ob er sich in der Kürze der verbleibenden 
Regierungszeit für eine Fortsetzung nach der Wahl empfehlen kann, ist
ungewiss. Sicher ist: Bei einer neuen Koalition von CDU/CSU und FDP 
würden die Freidemokraten wahrscheinlich diesen Posten für sich 
reklamieren.
Eine Chance hat Karl-Theodor zu Guttenberg verdient. Viel schlechter 
als beim bisherigen Schattendasein dieses Amtes kann es auch nicht 
mehr laufen. Dass er jüngstes Kabinettsmitglied wird, spricht weder 
für noch gegen den CSU-Mann, der in Wirtschaftsfragen noch keine 
Kompetenzmarken gesetzt hat. Dass es mitten in der Krise zum Wechsel 
kommt, ist im Prinzip aber ein Unding. Die Besetzung nach 
landsmannschaftlichem Gesichtspunkt wirft ein fahles Licht auf die 
Grundlinie verantwortungsvoller Wirtschaftspolitik.
Seehofer bestimmt, die Kanzlerin muss mit der Vorwahl-Bürde leben. 
Leichter wird es für sie nicht. Eigentlich sind in der Krise 
Schwergewichte gefragt.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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