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Westfalenpost: Der Richtige

Hagen (ots)

Kuschel-Ergebnis für SPD-Chef Beck
Von Winfried Dolderer
Wie es scheint, hat Kurt Beck bisher an der Spitze der SPD nichts 
falsch gemacht. Die Parteitagsdelegierten haben ihn gestern mit 
demselben bombastischen Ergebnis wiedergewählt, mit dem sie ihn 
damals ins Amt befördert hatten, es war sogar noch etwas besser. 
Solch ein Beharren im Erfolg ist in demokratischen Parteien den 
Oberen selten beschieden.
 Nun sind die Sozis, so lustvoll sie hin und wieder auch dem Streit 
frönen, im Grunde doch recht disziplinierte Leute. Ziemlich ratlose 
obendrein: Wenn nicht Beck, wer denn dann?
 Beck hat, in seinem Sinne, vor allem eines richtig gemacht: Er hat 
nie versucht, seiner Partei eine Richtung vorzugeben, die er im 
Streit hätte durchsetzen müssen. Er ist den Reflexen, Wünschen, 
Sehnsüchten der SPD-Basis stets gefolgt, jetzt auch dem Wunsch nach 
Überwindung der eigenen Reformvergangenheit. Das wird ihm gedankt. 
Nach dem Egomanen Schröder, dem Zuchtmeister Müntefering, dem 
Modernisierer Platzeck hat die SPD einen Kuschelbären gefunden.
 Spricht das für die SPD? Eher nicht. In seiner Hamburger Rede hat 
Beck wieder ein ergreifendes Exempel gedanklicher Unschärfe 
geliefert. Dass er die Politik ins Gespräch mit den Bürgern bringen 
möchte - löblich. Dass er den Menschen Schutz vor dem globalen 
Kapitalismus verheißt - gewiss gut gemeint. Von einer Partei, der man
den Anspruch abnehmen soll, über 2009 hinaus weiter zu regieren, 
möchte man gerne etwas mehr hören. In Hamburg präsentiert sich eine 
SPD, die in ihrer glorreichen Vergangenheit schwelgt, weil sie in der
Gegenwart so trostbedürftig ist. Dafür ist Beck der Richtige.

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