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Westfalenpost

Westfalenpost: Ausbalanciert

Hagen (ots)

Brüssel will eigene Stromnetzbetreiber
Von Peter Sennekamp
Wie schön, dass EU-Kommissionschef Barroso den Strommarkt mit einem 
europäischen Supermarkt verglich, obwohl es 27 sind. Wie schön, dass 
Europas Wettbewerbshüterin Kroes nur Strompreise kennt, nicht aber, 
wie sie sich zusammen setzen, ob sie stark schwanken, ob sie billig 
sind auf Kosten sinkender Netzinvestitionen.
 In Europas Stromrealität werden noch andere, große Räder, gedreht, 
die in Brüssel gestern ebenfalls aus dem Blick gerieten: Der 
Eon-Konzern kauft sich für einige Milliarden in Russlands 
Elektrizitätsmarkt ein, tut es, indem er steigende Profite nicht in 
sinkende Strompreise für Endkunden eintauscht. Statt dessen 
profilieren sich solche Riesen, wie auch EdF in Frankreich, als 
Europäische Champions, EdF zum Beispiel in Deutschland bei EnBW.
 Die andere Realität kommt in Giganten wie Russlands Gazprom daher, 
der bei den Briten anklopft, ihnen sagt: Von uns könnt ihr so billig 
Gas kaufen, wie von keinem europäischen Anbieter. Wäre dem so, müsste
Wettbewerbskommissarin Kroes eigentlich zustimmen: Weg mit all den 
Zwischenhändlern, die von den Kunden nur kassieren. Und Atomstrom und
Kohlekraft aus Ostkraftwerken käme auch billig zu uns.
 Doch Energiepolitik braucht langen Atem, dem Klima, der Umwelt und 
uns selber zuliebe. Darum ist eine Garantie in Versorgungsnetze wie 
verlässliche Energielieferanten wichtiger, als "Hauptsache billig".
 Es war für Brüssel anstrengend, die Gehörlosen in den Konzernen mit 
der Musik von mehr Wettbewerb vertraut zu machen. Aber die Realität, 
27 Strommärkte, unterschiedliche Präferenzen in 27 Hauptstädten, 
kalte wie warme Länder, solche mit Wasserkraft, andere mit Atomkraft,
sie wollen ausbalanciert sein, um allen Vorteile zu bescheren. Ob die
Gründung eigener Netzbetreiber dazu der erste richtige Schritt ist, 
wissen wir in einigen Jahren.

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Telefon: 02331/9174160

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