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"Richtiger Ansatz": Ärzteverband Marburger Bund lobt Stufenplan für Lockerungen

Osnabrück (ots)

"Richtiger Ansatz": Ärzteverband Marburger Bund lobt Stufenplan für Lockerungen

Vorsitzende Johna fordert aber Festhalten an FFP2-Masken-Pflicht - "Masken wird man im Frühsommer nicht mehr brauchen"

Osnabrück. Die Ärzteorganisation Marburger Bund hat die Bund-Länder-Pläne für schrittweise Lockerungen begrüßt, pocht aber vor dem Corona-Gipfel auf ein Festhalten an der FFP2-Masken-Pflicht. "In der Beschlussvorlage zu der Ministerpräsidentenkonferenz wird ein gestuftes Vorgehen in Aussicht gestellt. Das ist der richtige Ansatz", sagte die Vorsitzende Susanne Johna im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ich halte es für sinnvoll, im Abstand von etwa einer Woche neue Lockerungsschritte umzusetzen."

Ein Stopp der Eindämmung auf einen Schlag (Freedom Day) sei zu gefährlich, so Johna. "Es kann nur schrittweise gehen und mit Augenmaß." Es gebe noch 16 Millionen ungeimpfte Erwachsene, darunter 2,8 Millionen über 60-Jährige ohne zweifachen Basis-Impfschutz. "Wenn sich diese Menschen vermehrt infizieren - und das werden sie bei Aufhebung aller Schutzmaßnahmen - wird es in dieser Gruppe auch deutlich mehr Erkrankungen geben."

Die 2G-Regel im Einzelhandel - also das Shoppingverbot für Ungeimpfte - hält Johna schon jetzt für "entbehrlich", aber nur, "wenn stattdessen bis auf Weiteres die FFP2-Masken-Pflicht beibehalten wird. Sie sollte als Letztes wegfallen, weil sich die FFP2-Masken in der Pandemie als besonders hilfreich erwiesen haben!", forderte Johna ein Nachschärfen der Beschlussvorlage, denn darin ist keine FFP2-Pflicht mehr vorgesehen. "Solange wir eine derart hohe Infektionsaktivität haben wie jetzt, sind FFP2-Schutzmasken gerade in Innenräumen absolut unentbehrlich."

Eindringlich warnte die Marburger-Bund-Vorsitzende vor einer Aufhebung der Maskenpflicht schon zu Ostern, wie es etwa Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) fordert: "Wahrscheinlich wird man sie erst im Frühsommer nicht mehr brauchen, in Teilbereichen des Gesundheitswesens werden sie aber wohl zum Alltag gehören", so Johna. "Wir haben ja gesehen, wie wirkungsvoll das Tragen von Schutzmasken ist, um gerade vulnerable Personengruppen vor Ansteckung zu schützen." Und wenn es im Herbst wieder zu vermehrten Infektionen komme, womit zu rechnen sei, "werden Masken in Innenräumen erneut gebraucht werden, um sich selbst zu schützen und das Infektionsgeschehen einzudämmen".

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Ärzteverband Marburger Bund wirbt für Teilimpfpflicht sofort und allgemeine Impfpflicht im Mai

Vorsitzende Johna: "Das duldet keinen Aufschub" - Herbst-Welle entscheidend von Impfquote abhängig

Osnabrück. Die Ärzteorganisation Marburger Bund hat vor Verzögerungen bei der einrichtungsbezogenen und bei der allgemeinen Impfpflicht gewarnt. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht "duldet aus meiner Sicht keinen Aufschub und sollte jetzt auch einheitlich in allen Bundesländern umgesetzt werden", sagte die Vorsitzende Susanne Johna im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Dies sei "ein erster Schritt, der dazu dient, besonders vulnerable Personengruppen, zum Beispiel ältere oder immungeschwächte Menschen, so gut wie möglich zu schützen".

Die allgemeine Impfpflicht "wird uns im Herbst helfen, wenn sie zügig, also noch vor Ende Mai, in Kraft getreten ist", warb Johna für einen raschen Beschluss des Bundestages. Bis zum Abschluss der kompletten Impfung inklusive Booster vergingen ja mindestens vier Monate. "Ich halte die Impfpflicht für die richtige Antwort auf die Gefährlichkeit des Coronavirus", sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende.

Eine hohe Impfquote sei ausschlaggebend für die nächste Virus-Saison: "Wie groß die Welle im Herbst sein wird, hängt ja auch ganz entscheidend davon ab, wie viele Menschen bis dahin geimpft sind", gab Johna zu bedenken. "Es gibt noch nicht das Maß an Immunität in der Bevölkerung, das uns vor etwaigen Überlastungen schützen kann. Da hinken wir in Deutschland anderen Ländern in Europa, beispielsweise Dänemark, immer noch hinterher."

Die jetzige Omikron-Welle mit vielen leichteren Verläufen dürfe auch nicht vergessen lassen, "dass die Delta-Virusvariante weiterhin da ist und auch zukünftige Virusmutationen möglich sind", so Johna. "Deswegen ist ein breiter Impfschutz enorm wichtig, um auf durchgreifende Maßnahmen möglichst auch dauerhaft verzichten zu können."

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