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Wohlfahrtsverbände sehen Kitas und Pflegeheime in Gefahr

Osnabrück (ots)

Wohlfahrtsverbände sehen Kitas und Pflegeheime in Gefahr

Schneider fordert staatliche Zusagen - Brandbrief an Bundesregierung

Osnabrück. Vor den Beratungen der Bundesregierung über neue Hilfen in der Corona-Krise drängen die Wohlfahrtsverbände darauf, auch soziale Einrichtungen wie Kitas und Pflegeeinrichtungen abzusichern. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es braucht jetzt dringend klares, konsequentes und flexibles Handeln seitens der Bundesregierung, um die Existenz sozialer Einrichtungen und Dienste auch über die Krisenzeit hinaus zu sichern." Laut Schneider haben die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege einen entsprechenden Brandbrief an die Bundesregierung geschickt.

Er forderte, die öffentliche Finanzierung müsse grundsätzlich weiterlaufen, "unabhängig von Ausfällen oder temporären Schließungen". Gemeinnützige Träger der Freie Wohlfahrtspflege bräuchten entsprechende staatliche Zusagen. Zudem müssten der Ausfall von Leistungsentgelten und erhöhte Ausgaben kompensiert werden. "Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, dann könnte in einiger Zeit vielleicht die Corona-Gefahr weg sein, aber mit ihr gleich auch der Kindergarten oder die Behinderteneinrichtung."

Schneider erläuterte, gemeinnützige Träger dürften anders als kommerzielle Anbieter kaum Risikorücklagen bilden. Alles, was hereinkomme, müsse auch wieder für den guten Zweck ausgegeben werden. "Deshalb besteht bei vorübergehenden Schließungen von Kitas oder anderen Einrichtungen eine erhöhte Insolvenzgefahr." Kredite seien meist keine geeignete Hilfe, da sie letztlich zu einer Überschuldung und damit ebenfalls zum Konkurs beziehungsweise zur Auflösung der Einrichtungen führen können.

Nach Angaben von Schneider gibt es in den gemeinnützigen Wohlfahrtsverbänden allein 26.000 Kitas. "Hinzu kommen 1000 Tageseinrichtungen wie Mehrgenerationenhäuser oder Familienzentren, mehr als 5000 Tageseinrichtungen für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, etwa 1500 Werkstätten für Menschen mit Behinderung und 2000 Tageseinrichtungen für Menschen in besonderen Problemlagen." Außerdem gehe es unter anderem um rund 1700 Aus-, Fort- und Weiterbildungsstätten für soziale Berufe sowie um 160 Jugendbildungsstätten und über 200 Erholungseinrichtungen.

Schneider beklagte, Kommunen hätten bereits Unterkünfte für Obdachlose geschlossen, um die - meist älteren - Mitarbeiter vor Ansteckungen zu schützen. Hier müssten dringend Lösungen gefunden werden. "Wir wollen deshalb versuchen, möglichst viele junge Menschen als Helfer zu gewinnen, auch für die Arbeit bei den Tafeln, die ebenfalls Probleme haben, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Natürlich bräuchten wir aber auch für die jungen Leute Schutzkleidung. Das ist klar."

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