Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Bundesregierung: Möglicherweise Ernteeinbußen nach Glyphosat-Ausstieg

Osnabrück (ots)

Bundesregierung: Möglicherweise Ernteeinbußen nach Glyphosat-Ausstieg

"Kein adäquater chemischer Ersatz" - FDP kritisiert geplanten Verzicht

Osnabrück. Die Weizen-Ernte in Deutschland könnte nach dem geplanten Glyphosat-Ausstieg künftig um mehr als eine Million Tonnen geringer ausfallen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Demnach verweist das Bundeslandwirtschaftsministerium auf Schätzungen des bundeseigenen Julius-Kühn-Institut, wonach der Weizen-Ertrag bei einem Verzicht auf das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel um bis zu fünf Prozent geringer ausfallen könnte. Berechnungen in einem Bericht des Interessensverbandes der europäischen Pflanzenschutzindustrie gingen gar von bis zu 22 Prozent weniger Weizen aus. Die Weizenernte lag im vergangenen Jahr bei 24,5 Millionen Tonnen. Demnach betrüge der Verlust möglicherweise zwischen 1,2 und 5,4 Millionen Tonnen.

Zudem kommen auf Landwirte bei einem Glyphosat-Ausstieg gegebenenfalls Mehrkosten für alternative Unkrautbekämpfung zu. Die Bundesregierung taxiert diese ebenfalls auf Basis von Berechnungen des Julius-Kühn-Institut zwischen 0 und 100 Euro pro Hektar. Fehlen beispielsweise entsprechende Maschinen auf dem Betrieb, müssten diese zunächst gekauft werden. Das Ministerium stellt klar: "Diese Berechnungen zeigen, dass der Verzicht auf Glyphosat unter bestimmten Bedingungen ohne zusätzliche Kosten für den Betrieb möglich ist." Das Bundesumweltministerium gehe davon aus, dass "bei einer angepassten nachhaltigen Bewirtschaftungsweise, die die biologische Vielfalt erhält, mittelfristig Kosteneinsparungen" möglich seien, heißt es in der Antwort.

Die Bundesregierung will den Glyphosat-Einsatz in Deutschland deutlich einschränken. Ziel ist der Komplettausstieg. Das Ministerium räumt in der Antwort ein, dass es nach Kenntnis der Regierung derzeit keinen adäquaten chemischen Ersatz für das Mittel gibt. Die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagfraktion Judith Skudelny kritisierte die Ausstiegspläne der schwarz-roten Regierung. "Eine nicht mehr kostendeckende Landwirtschaft wird billigend in Kauf genommen." Zudem sei der Verzicht nicht nachhaltig: Ohne Glyphosat müssten Böden künftig wieder vermehrt mechanisch bearbeitet werden, was aber zum Abtrag von Böden führe. Das bisher beste Gegenmittel sei Glyphosat gewesen, so Skudelny.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 19.07.2018 – 05:00

    NOZ: Wälder in Norddeutschland leiden unter Wassermangel

    Osnabrück (ots) - Wälder in Norddeutschland leiden unter Wassermangel Landesforsten verzeichnen Schäden wegen Trockenheit Osnabrück. Die anhaltende Trockenheit setzt den Wäldern in Norddeutschland schwer zu. "Wir verzeichnen teilweise enormen wirtschaftlichen Schaden", sagte Nadine Neuburg von den Landesforsten Schleswig-Holstein der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Ähnliches berichteten auch die ...

  • 19.07.2018 – 05:00

    NOZ: Milchviehhalter und Grüne fordern Unterstützung der Kanzlerin für Bauern

    Osnabrück (ots) - Milchviehhalter und Grüne fordern Unterstützung der Kanzlerin für Bauern BDM: Es geht so nicht weiter - Grüne: Prämien früher auszahlen - Merkel heute auf Milchbetrieb Osnabrück. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Ihrem Besuch auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein an diesem Donnerstag ...

  • 18.07.2018 – 16:32

    NOZ: Schleswig-Holstein begrüßt Rundfunk-Urteil und fordert Reformen

    Osnabrück (ots) - Schleswig-Holstein begrüßt Rundfunk-Urteil und fordert Reformen Staatskanzlei: Akzeptanz des Systems ohne neues Fundament auf Dauer gefährdet Osnabrück. Schleswig-Holstein hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Zulässigkeit des Rundfunkbeitrags begrüßt. Der Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter, sagte der "Neuen Osnabrücker ...