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Neue OZ: Kommentar zu Biosprit

Osnabrück (ots)

Großer Vertrauensbruch

Biosprit aus Getreide, Mais und Zuckerrüben galt jahrelang bei vielen Parteien als Heilmittel gegen den Ausstoß von Treibhausgasen. Jetzt steht der vermeintliche Öko-Wundertreibstoff vor dem Aus. Endlich. Spät, aber nicht zu spät leitet die EU-Kommission eine 180-Grad-Wende ein. Denn die Brüsseler Behörde hat nun doch begriffen: Nahrungsmittel gehören nicht in den Tank, sondern auf den Teller, solange auf der Welt Hungersnöte herrschen. Zudem ist für den Klimaschutz nichts gewonnen, wenn etwa wegen der steigenden Nachfrage nach Soja Waldgebiete abgeholzt werden.

Dass sich die Biosprit-Industrie und einige Lobbyisten der Agrarwirtschaft empören, ist verständlich. Etliche Firmen investierten in der Annahme, Länder wie Deutschland hielten an ihren ehrgeizigen Biosprit-Zielen fest. Jetzt müssen sie die finanziellen Risiken tragen, weil sie den Sonntagsreden vieler Politiker geglaubt haben. Dieser Vertrauensbruch ist bitter. Übrigens auch für den Steuerzahler. Denn der bürgt für die staatlichen Subventionen für die Biosprit-Branche, die jetzt vor einer ungewissen Zukunft steht. Der Alternativ-Vorschlag der EU-Kommission ist zumindest nicht so verrückt, wie er klingt: Statt Getreide soll letztlich Müll in Motoren landen. Diese sogenannte zweite Generation des Biosprits ist aber längst nicht marktreif, und teuer. Neuer Zoff ist da programmiert.

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