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Neue OZ: Kommentar zu Film
Kino
Kriminalität

Osnabrück (ots)

Kein Denkmal für den Täter

Die Syrer fliehen vor Assads Chemiewaffen; im Irak sterben mindestens 100 Menschen bei Anschlägen. Das waren die Nachrichten, nach denen das Erste gestern die Komödie "Willkommen bei den Scht'is" ausstrahlte. Kaum ein Zuschauer dürfte das als unangemessen empfunden haben. Bei Batman ist es offensichtlich anders. Hier suchen Kino-Besucher genau das Vergnügen, bei dem zwölf Menschen ermordet worden sind. Aber kann es dann überhaupt noch ein Vergnügen sein?

Sicher wird man den Film nie mehr unbefangen ansehen können. Er ist und bleibt das Letzte, was die Zufallsopfer in ihrem Leben gesehen haben. Und trotzdem ist der schrecklichen Tat nichts Besseres entgegenzusetzen als die Normalität des Kinobesuchs. Sie stellt eine letzte Gemeinsamkeit mit den Toten her, die denselben Film mochten. Und sie verweigert dem Täter, weiter Einfluss zu nehmen. Mit dem Amoklauf im Kino versucht der Schütze, einen harmlosen Blockbuster zum Dokument seiner eigenen Gewalt zu machen: ein 250-Millionen-Dollar-Denkmal der eigenen Brutalität. Das hat der Täter nicht verdient.

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