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Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident
Gauck
Islam

Osnabrück (ots)

Gauck denkt frei

Joachim Gauck hat in den ersten zwei Monaten seiner jungen Amtszeit wohltuende Akzente gesetzt. Das Spektakel war nicht seins, sondern der Bundespräsident hat mit den gezeigten Emotionen sympathische Nähe zu seinen Gastgebern gezeigt. Herzlich umarmte Gauck den polnischen Präsidenten Komorowski in Warschau, sichtlich ergriffen war er nach dem Besuch der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. Das hat ihm Sympathie und Respekt im Ausland sowie in der Heimat verschafft.

Joachim Gauck hat aber auch bei seiner Israel-Reise aufblitzen lassen, dass er ein unabhängiger, frei denkender Bundespräsident sein will. Eigenwilligkeit ist ihm nicht fremd. Noch zeigt sich der Unterschied zu anderen in Nuancen. Wie in der Distanzierung zu der Aussage seines Vorgängers Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland. Gauck hat gesagt, dass die Muslime, die hier leben, zu Deutschland gehören. Damit setzt er die beiden Wertetraditionen nicht auf eine Stufe, heißt die Muslime mit ihrer Religion aber herzlich willkommen.

Wie er sich mit dieser Einordnung von der SPD und den Grünen absetzt, die ihn bei der Nominierung unterstützt haben, so distanziert er sich mit der Infragestellung der Sicherheitsgarantie für Israel von Bundeskanzlerin Merkel. Mit kritischen Worten oder vielsagendem Schweigen wird der Bundespräsident der Politik noch öfter die Stirn bieten.

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