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Neue OZ: Kommentar zu Museen
Wissenschaft

Osnabrück (ots)

Sehnsucht nach der Stille für die Kunst

Wenige Bilder, kaum Besucher, Stille im Ausstellungsraum: Martin Tröndles Vision von der Zukunft der Museen muss provozieren. Der Kulturwissenschaftler fordert Besucher heraus, die den Kitzel des Kulturevents verlangen, er düpiert Kuratoren, welche die Jagd nach Leihgaben wie einen Sport betreiben. Und schließlich nervt er Kulturpolitiker, die Museen so wie andere Kultureinrichtungen nur über Kennzahlen wahrnehmen können. Das stille Museum, wer soll das akzeptieren?

Tröndles Denkansatz bricht mit einem Eventtrubel, der gerade in Kunstmuseen längst als wünschenswerter Normalfall inszeniert wird. Damit öffnet er Räume für ein neues Denken. Wahrnehmung wieder öffnen, der Kunst Raum geben: Das lockt, und das befreit vom Erwartungsdruck der Besucherrekorde. Allerdings hat der Wissenschaftler nur Körperströme gemessen, aber offenbar nicht nach Erwartungen und Motiven der Besucher gefragt. Tröndle will mit vordergründigem Effizienzdenken in der Kultur brechen und wendet selbst doch nur abstrakte Messmethoden an. Wo bleibt der einzelne Besucher mit seinen Gedanken? Und was ist mit der Kunst? Die aktuelle Studie folgt einer Logik der Optimierung. Mehr nicht. Die Sehnsucht nach der Stille für das Kunsterlebnis bleibt. Immerhin.

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