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Neue OZ: Kommentar Kultur

Osnabrück (ots)

Stühle freihalten

Als der chinesische Menschenrechtler Liu Xiaobo den Friedensnobelpreis bekam, blieb sein Stuhl bei der Ehrung leer. In Cannes und Berlin scharten sich die Jurys um den verwaisten Platz des iranischen Regisseurs Jafar Panahi. Und nun stellt die Akademie der Künste einen Sitz für Ai Weiwei auf - den dieser vorerst nicht einnehmen kann.

In westlichen Kulturinstitutionen mehren sich die leeren Stühle. Und auch wenn der Sachverhalt grässlich ist: Die Geste ist die richtige. Sie blamiert die Unterdrücker der freien Rede - das aber nicht offensiv, sondern unter dem Zeichen der ausgestreckten Hand.

Und das Symbol wirkt auch nach innen. Die kritischen Geister aus China oder dem Iran fehlen ja nicht nur ihren Landsleuten. Auch der Westen braucht unangepasste Intellektuelle aus Asien, aus der islamischen Welt - damit er sein Selbstbild um die Sicht von außen ergänzen kann. Daran erinnern die leeren Stühle genauso: Bis Ai Weiwei, Rassulof und Panahi sprechen dürfen, fehlen wichtige Stimmen im globalen Dialog.

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