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Saarbrücker Zeitung: Regierung sieht Atomkraft nicht als Grund für vermehrte Krebserkrankungen von Kindern - Grenzwerte bleiben - Ursache unklar

Berlin / Saarbrücken (ots)

Die Bundesregierung sieht wegen der
im Dezember veröffentlichen so genannten Leukämie-Studie im Umfeld 
von Atomreaktoren keinen Grund, die Strahlenschutz-Grenzwerte zu 
senken. Das ist der Kern der Antwort des Umweltministeriums auf eine 
Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, über die die 
"Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe) berichtet. Der in der Studie 
festgestellte Anstieg von Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf 
Jahren könne "nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht
kausal durch die Strahlenbelastung aus einem Atomkraftwerk erklärt 
werden", heißt es in dem Text, der der Zeitung vorliegt. Jedoch hat 
die Regierung die Studie der Strahlenschutzkommission für eine 
umfassendere Bewertung übergeben. In der Studie im Auftrag des 
Bundesamtes für Strahlenschutz hatte das Mainzer Kinderregister 
festgestellt, dass zwischen 1980 und 2003 für Fünfjährige in der 
Umgebung von Reaktoren das Leukämierisiko fast doppelt so hoch war 
wie im Bundesdurchschnitt. In absoluten Zahlen hatte es im 
Fünf-Kilometer-Umkreis aller 16 deutschen Atomkraftwerke im 
untersuchten Zeitraum bei Kleinkindern 77 Krebsfälle, darunter 37 
Leukämiefälle, gegeben, während es nach dem statistischen 
Durchschnitt nur 48 Krebsfälle, darunter 20 mit Leukämie, hätten sein
dürfen. Laut Bundesregierung liegt die Strahlenbelastung außerhalb 
der Kernkraftwerke aber "um mehr als den Faktor 100" unterhalb der 
Grenzwerte.  Dies werde permanent kontrolliert. Demgegenüber müsse 
eine 1000fach über der Normalbelastung liegende Strahlendosis 
vorliegen, um die in der Studie gefundenen Erkrankungszahlen daraus 
erklären zu können. "Zurzeit gibt es keine plausible Erklärung für 
die Befunde der Studie", meinte die Bundesregierung.

Pressekontakt:

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Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

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