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Patienten und Ärzte demonstrieren vor der AOK Hannover gegen Einschränkungen bei der Medikamentenversorgung

Erkrath (ots)

Erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik
demonstrieren Ärzte und Patienten gemeinsam vor der AOK Hannover. 
Grund dafür sind Strafzahlungen von über 100 Millionen Euro, die 800 
Arztpraxen aufbringen sollen. "Einzelne Praxen werden mit 
Strafzahlungen von bis zu zwei Millionen Euro bedroht - deren Inhaber
können im Prinzip gleich Insolvenz anmelden", warnt Dr. Konrad 
Grabenschröer, Hausarzt aus Neuenkirchen, der die Demonstration mit 
organisiert hat.
Ärzte haben für die Behandlung von Patienten nur ein bestimmtes 
Budget zur Verfügung: "Das niedersächsische Budget ist zwischen den 
Kassen und der Kassenärztlichen Vereinigung von vornherein viel zu 
niedrig festgesetzt worden", sagt Martin Grauduszus, Präsident der 
Freien Ärzteschaft: "Natürlich müssen wir Ärzte wirtschaftlich 
verschreiben, aber das tun wir längst. Was hier in Niedersachsen 
geschieht ist eine brutale Rationierung auf den Rücken der Patienten 
und Ärzte", warnt er. Am Ende werde eine Dezimierung der Arztpraxen 
stehen.
"Außerdem wird so das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und 
Patient zerstört", warnt Dr. Paul Krause, Hausarzt aus Bramsche: 
"Warum sollen wir Ärzte die Medikamente ihrer Patienten bezahlen? 
Feuerwehrleute müssen das Löschwasser auch nicht bezahlen - und wir 
verordnen den Patienten die Medikamente nicht zum Spaß, sondern weil 
diese sie brauchen. Aber kein Patient kann bei dieser Entwicklung 
mehr sicher sein, dass er auch das bekommt, was er braucht"
In Niedersachsen werde bereits sehr wirtschaftlich verordnet, über
75 Prozent der Verordnungen sind Kosten sparende Generika, sagt 
Grauduszus: "Während wir Ärzte so täglich beweisen, dass wir Kosten 
sparen können, bedienen sich Pharmaindustrie, Großhandel, Apotheker 
und vielfach der Staat über Mehrwertsteuer, Gewerbesteuer, 
Unternehmenssteuer, Einkommenssteuer an den Verordnungen - hier wäre 
ein enormes Sparpotential, aber Politik und Kassen sind zu feige, 
hier an die Wurzeln zu gehen", sagt Grauduszus. Statt dessen nehme 
man billigend in Kauf, dass Arztpraxen vernichtet werden - egal ob 
dabei selbständige Existenzen und tausende von Arbeitsplätzen 
verloren gingen. "Man hat den Eindruck, dass die Politik auch hier 
für ihr Ziel, das Gesundheitswesen nach amerikanischem Vorbild den 
Konzernen zu übereignen, die Folgen dieser ungerechten Strafzahlungen
zumindest wohlwollend zur Kenntnis nimmt", schimpft Grauduszus.
Die Protestaktion am 11.07.07 vor dem Gebäude der AOK in Hannover 
wird von einem breiten Bündnis getragen. Neben der Freien Ärzteschaft
rufen die Ärztegenossenschaft Nord-West, die Initiative 
Regressschutz, der Ärzteverbund Nord, der Hausärzteverband und der 
Hartmannbund Niedersachsen zur Teilnahme auf.
Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Helene Kneip, Freie Ärzteschaft
Mobil  01577 2587497
Freie Ärzteschaft
Bergstraße 14    
40699 Erkrath	
Tel.: 02104 138 59 75    
Fax:  02104 44 97 32
www.freie-aerzteschaft.de   
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