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WAZ: Wenn Berlin über Lohn redet: Tarifpolitiker - Kommentar von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Wenn sich Spitzenpolitiker der Großen Koalition
einen Wettlauf um Lohnerhöhungen liefern, ist Vorsicht angebracht. 
Also: Will SPD-Chef Beck nicht nur bei den Gewerkschaften, die 
ansonsten mit der Linkspartei liebäugeln, für die SPD werben? Will er
etwa davon ablenken, dass die Große Koalition dafür sorgt, dass 
Beschäftigte weniger Geld in der Tasche haben, etwa wegen der 
Gesundheitsreform und der am Jahresanfang drohenden größten 
Steuerhöhung der Nachkriegsgeschichte?
 Wer jetzt einen großen Schluck aus der Pulle verlangt, der will aus 
einem nicht nachhaltigen Aufschwung eine nachhaltige Lohnerhöhung 
ableiten. Wer fordert, die Löhne müssten so stark steigen wie die 
Produktivität, der vergisst, dass aus dem Produktivitätszuwachs etwa 
auch neue Maschinen bezahlt werden müssen. Lohnerhöhungen sind 
sinnvoll, wenn sie für Betriebe und in Branchen gezahlt werden, die 
es sich leisten können. Bei offiziell vier Millionen Menschen ohne 
Job darf Lohnpolitik keinen Beitrag zur Arbeitslosigkeit leisten. 
Natürlich wissen das alle Politiker. Es wäre schön, wenn sie das auch
sagen würden.

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